Ludwig XIV. von Frankreich (1638-1715) nannte sich der Sonnenkönig, weil er sich als der Prächtige und Mächtige sah. Er regierte als unumschränkter Herrscher. In seinem krankhaften Egoismus versteigerte er sich zu der Lebensmaxime »L’Etat, c’est moi!« – »Der Staat bin ich!« Doch er hinterließ ein zerrüttetes Staatswesen. Seine kostspieligen Hof- und Palastbauten (z.B. Schloss Versailles) nahmen sich andere zum Vorbild für ihren eigenen verschwenderischen fürstlichen Lebensstil. Von seinem »fürstlichen Recht«, sich Mätressen zu halten und mit ihnen Kinder zu zeugen, machte er reichlich Gebrauch. Der Glanz des Sonnenkönigs überdeckte nur spärlich die Abgründe der dekadenten Hofgesellschaft. Abseits des offiziellen Zeremoniells blühten Okkultismus, Aberglaube und eine skrupellose Rivalität. Ein Zeitzeuge schrieb, dass ganz Versailles ein Bordell sei.
Wie ganz anders ist der wahre Sonnenkönig, von dem die Bibel spricht! Es ist Jesus. Vor Pilatus bekennt er: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt« (Johannes 18,36). Für die weltlichen Könige war es spätestens im Tod aus mit ihrer Macht. Jesu Königtum besteht jedoch in alle Ewigkeit (Daniel 2,44). In Offenbarung 17,14 heißt es von ihm, dass er »der Herr aller Herren und der König aller Könige« ist. Der Prophet Maleachi bezeichnet ihn als die »Sonne der Gerechtigkeit« (3,20). Jesus ist der ewige und gerechte König, der Sonnenkönig des Himmels. Ludwig XIV. hielt einen Hofstaat mit 15.000 Bediensteten, die ihm ständig zur Verfügung standen. Bei dem wahren Sonnenkönig ist es genau umgekehrt: »Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen« (Lukas 12,37). Werner Gitt