Es gibt Materialien, die man kaum voneinander unterscheiden kann, so sehr ähneln sie sich. Nur ein Beispiel: Eis und Kristall können sich frappierend ähneln. Aber ein einfacher Test genügt, um festzustellen, was es wirklich ist. Setzt man beides der Sonne oder dem Feuer aus, dann schmilzt das Eis, das Kristall dagegen nicht. Das Eis mag den äußeren Anschein haben, Kristall zu sein, besteht die Probe aber nicht. Die Wärme lässt es schmelzen.
Eine Frau war in ihrer Umgebung als äußerst fromm bekannt. Nie fehlte sie in der Kirche, täglich las sie in der Bibel und betete. Sie tat Gutes, wo sie nur konnte - und sie bildete sich eine Menge darauf ein. Als ihr von einem Christen erklärt wurde, nur Jesus Christus könne sie retten, reagierte sie ziemlich empört: »Meiner Meinung nach habe ich doch alles getan, um in den Himmel zu kommen! Glauben Sie etwa, dies alles sei nichts wert?« Worauf sie die Antwort bekam: »Sie müssen wählen, wem Sie vertrauen. Entweder Sie vertrauen auf Ihre guten Werke oder auf den Herrn Jesus Christus. Beides zusammen verträgt sich nicht!«
Scheinchristentum kann echtem Christentum äußerst ähnlich sein. Man kann eins kaum vom andern unterscheiden. Äußerer Schein trügt. Und wenn das Feuer des Gerichts einmal die Wahrheit an den Tag bringt, dann ist es zu spät! Daher ist es nötig, hier und heute zu prüfen, ob unser Glaube echt ist. Den Maßstab gibt uns unser Tagesvers. Entweder ich habe den Sohn Gottes und bin gerettet, oder ich habe ihn nicht - und bin verloren! Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Bernd Hochmuth