Heute vor 120 Jahren wurde in Salzburg als Sohn eines wohlhabenden Eisenhändlers einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker des 20. Jahrhunderts geboren: Georg Trakl (1887-1914). Das Werk dieses Vertreters des Frühexpressionismus hatte mit seiner schwer entschlüsselbaren Bildersprache großen Einfluss auf die Lyrik des 20. Jahrhunderts. Viele nachfolgenden Dichter ließen sich von dem unverwechselbaren »Trakl-Ton« inspirieren. Im Gegensatz zu seiner poetischen Nachwirkung war aber sein bürgerliches Leben das eines Gescheiterten. Nach einer liebeleeren Kindheit - seine Mutter überließ ihre sechs Kinder den Kinderfrauen - schaffte er nur mit Mühe den Abschluss des Pharmaziestudiums, hielt es aber als Apotheker in keiner Stelle aus. Schon seit dem Alter von 15 Jahren flüchtete er in Alkohol und Drogen. Nach dem Kriegsausbruch ging er als Militär-Apotheker an die galizische Front, brach aber schon bald unter den grauenvollen Erlebnissen in der Schlacht von Grodek seelisch zusammen. Nach einem Selbstmordversuch kam er ins Garnisonshospital Krakau, wo er am 3. November 1914 an einer Überdosis Kokain starb.
Dichtung und Leben sind bei Trakl gleichermaßen von Hoffnungslosigkeit gekennzeichnet, der Blick auf Hilfe von Gott war ihm anscheinend versperrt. Es ist schade, wenn eine so große künstlerische Begabung nur der traurig notvollen irdischen Existenz verhaftet blieb und keinen Ausweg zu sehen vermochte. Welchen Horizont der Hoffnung hätte Trakl das Wort Gottes erschließen können, so dass bei durchaus schonungsloser Darstellung seiner bedrückenden Welt der Strahl der Liebe Gottes in Jesus Christus Zuversicht vermittelt hätte.
Gerhard Jordy
- Wo sehen Sie in unserer Welt zahlreicher ungelöster Probleme Anzeichen, die Hoffnung vermitteln?
- Die Bibel zeichnet in keiner Weise eine heile Welt, die es nicht gibt, aber sie zeigt auf, wo für uns Hoffnung ist.
- Psalm 23
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