Angenommen, ich bin bei Ihnen zu Besuch. Am Abend sitzen wir also zusammen am Esstisch und Sie wollen ein Gespräch mit mir beginnen: »Wie gefällt's Ihnen hier bei uns?«, fragen Sie. Ich antworte nur: »Eine Scheibe von dem Bauerbrot, bitte!« Über die Schnitte auf meinem Teller füge ich hinzu: »Ist ja nicht gerade frisch!« Sie versuchen es noch einmal: »Haben Sie Familie?« - »Gibt's hier keinen Kochschinken?« - »Was machen Sie sonst so?« - »Wie Sie sehen bin ich gerade beim Essen!« Ups! - Bestimmt würden Sie sich schon auf meinen nächsten Besuch freuen - oder nicht?
Keine Sorge, ich weiß mich als Gast zu benehmen. Aber mit dem Schöpfer gehen wir häufig so um. Wir verlangen nach seinen Gaben, ohne an einem Gespräch oder gar einer Beziehung zu Gott interessiert zu sein. Was die Welt zu bieten hat, nehmen wir selbstverständlich in Anspruch, aber mit dem, der sie gemacht hat, wollen wir möglichst nichts zu tun haben. Dabei haben wir allen Grund, ihn zu ehren und zu loben: Sind Sie gesund? Haben Sie genug zu essen? Haben Sie Freunde? Vergessen wir nie, wem wir all das zu verdanken haben!
Was heißt das, Gott »Herrlichkeit« zu geben? Wenn ich sage: »Ben ist ein prima Fußballspieler«, oder: »Nicole hat eine tolle Stimme«, dann erhebe ich meine Freunde wegen ihrer Fähigkeiten und Eigenschaften. Gott Herrlichkeit zu geben, bedeutet nichts anderes. Wer von Gott und seinen Werken begeistert ist, wird das in Worte fassen. Ist Ihnen in den letzten Tagen bewusst geworden, was es heißt, von Gott geschaffen zu sein? Dann sprechen Sie es aus, was Ihnen die Größe und die Liebe des Schöpfers bedeutet - in Liedern, Gebeten und Gesprächen.
Markus Wäsch
- Sind Sie ein Gegenüber Gottes, über das er sich freut?
- Lesen Sie zum Beispiel einmal Psalm 100 vor Ihrer Gebetszeit!
- Psalm 100
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