
Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag.
Apostelgeschichte 17,20

Auf der Suche nach Wahrheit. Unter Wahrheit versteht man etwas, das einem Tatbestand oder richtigen Sachverhalt entspricht. Wahrheit hängt also nicht von der individuellen Wahrnehmung ab, und doch ist sie mit unserer Wahrnehmung und Erkenntnis verbunden. Da diese begrenzt ist, können wir Wahrheit nur stückweise erfassen. Aber sie völlig zu ignorieren, wäre tödlich. Das scheint auch den griechischen Philosophen in Athen klar gewesen zu sein, die zur Zeit des Paulus offenbar den ganzen Tag damit verbrachten, ihre Erkenntnis auf den neuesten Stand zu bringen. Also hörten sie dem, was Paulus vorbringen wollte, erst einmal bereitwillig zu. Was hatte er denn zu sagen?
Zunächst einmal hatten sie bis jetzt nie davon gehört, es war ihnen völlig fremd. Paulus sprach von einem »unbekannten Gott«, den sie allerdings auch auf der Rechnung hatten. Doch wer war dieser Gott? Laut Paulus nicht weniger als der Schöpfer und Erhalter der ganzen geschaffenen Welt und damit auch des Menschen. Dieser Gott war dem Menschen, laut Paulus, näher als gedacht; er hatte den Menschen sogar in seinem Bild geschaffen. Und seine Absicht war es, den durch Ungehorsam in Sünde gefallenen Menschen von dieser zu befreien und ihm ewiges Leben zu geben. Dazu ist jedoch die Umkehr des Menschen zu ihm notwendig - die dankbare Inanspruchnahme der Vergebung, die er durch seinen Sohn Jesus Christus möglich gemacht hatte. Und weil er diesen auch zum Weltenrichter bestimmt und einen Zeitpunkt für das Gericht über alle Menschen festgelegt hatte, war es äußerst dringlich, die kurze Spanne der eigenen Lebenszeit zu nutzen, um diesem Gott zu begegnen und seine Gnade in Anspruch zu nehmen. Das gilt bis heute für jeden Menschen, der bisher noch an Gott vorbeigelebt hat.
Joachim Pletsch

