Die zwei waren schon lange befreundet. Heiraten wollte man aber noch nicht. Man schmiedete eine Menge Pläne, aber dann kam alles ganz anders. Guter Rat war teuer, als sich herausstellte, dass sie schwanger geworden war. Eigentlich wussten beide, dass Gott jegliche Form des Intimverkehrs außerhalb der Ehe verbietet. Wissen und Tun sind aber oft zwei voneinander getrennte Dinge. An dieser Stelle soll kein erhobener Zeigefinger erscheinen. Diese Verfehlung gegen Gottes Gebot ist nicht schlimmer (aber auch nicht weniger schlimm) als manch andere Sünde – vielleicht folgenreicher.
Dass wahre Liebe mehr ist, ja, mehr sein muss als sexuelle Lust und Triebbefriedigung, wissen ganz besonders die, die im Sex wahre, tiefe Liebe gesucht und doch nicht gefunden haben. Wahre Liebe braucht Gewissheit, Sicherheit und den Schutzraum der Ehe. Wahre Liebe will dem anderen die Gewissheit geben: Wir gehören zusammen! Wahre Liebe will Sicherheit bieten: Ich meine es ernst mit dir. Meine Liebe für dich beruht nicht auf einem Gefühl, das sich in schlechten Zeiten oder beim Auftauchen eines attraktiveren Menschen wandeln wird. Wahre Liebe beruht auf einer Willensentscheidung: Ich will dich lieben, will dir treu bleiben, will dich ehren in guten wie in schlechten Zeiten … auch wenn die Gefühle mal Achterbahn fahren. Deswegen braucht wahre Liebe einen Schutzraum. Dieser Schutz beginnt aber schon vor der Ehe. Dann kann man sich mit Achtung weiterhin in die Augen schauen, auch wenn die Verliebtheit wider Erwarten doch nicht in die Ehe führen sollte. Wahre Liebe kann warten, echte Liebe will warten.
Thomas Wink
- Ist es Liebe, wenn man einen anderen Menschen ins Unglück treibt?
- Der letzte Satz des Textes ist ein bedenkenswerter Grundsatz, auch für den heutigen Tag!
- 1. Korinther 7,29-40
Neu: Jetzt als Podcast