Theodor Heuss legte auch als Bundespräsident seine volkstümlichen Umgangsformen nicht ab. Einmal steckte er dem vor seinem Amtssitz aufgestellten Wachtposten einen Brief zu und bat: »Werfen se mir den doch geschwind in den Postkaschten drüben - ich pass' solange selber auf mich auf.« Schön, wenn ein Staatsoberhaupt so menschliche Züge zeigt. Aber war er vielleicht auch ein bisschen leichtsinnig? Denn in einer solchen Position kann man gar nicht vorsichtig genug sein. Viel zu oft schon hat es hinterlistige Anschläge auf Staatsmänner gegeben. Als vor ein paar Jahren direkt neben dem Weißen Haus ein Sportflugzeug abstürzte, sagte Bill Clinton erschrocken: »Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.« Wenn das schon für so gut bewachte Persönlichkeiten gilt, wie viel mehr für Sie und mich, den »Otto Normalverbraucher«. Trotzdem sagen viele: »Ich pass' schon auf mich auf.«
Dabei ist es viel besser, sich in Gottes Obhut zu begeben, weil er immer alles im Blick hat. Es ist besser, unter seinem Geleit zu gehen, weil ich dann einen Beschützer habe. Es ist gut, sich seinem Schutz anzuvertrauen, weil er über Unglück und Tod hinaus uns für das Eigentliche bewahrt. Das befreit von einer großen Last und gibt tiefe Geborgenheit. Unser Gott ist schlaflos. Zu aller Zeit und an jedem Ort ist er in jeder Situation Herr der Lage und wacht über uns zu unserem Guten.
Wir müssen nicht mehr alleine alles »im Griff haben«. Gott übernimmt gerne den Wachtposten und wir können uns in dem Bewusstsein entspannen: »Weil ich Gott liebe, wirken alle Dinge zum Guten mit« (Römer 8,28).
Markus Wäsch
- Warum reicht unser eigenes Aufpassen nicht aus?
- Bitten Sie Gott, Sie heute zu bewahren!
- Römer 9,14-29
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