Der Prediger John Wesley träumte einmal, er befände sich an den Pforten der Hölle. Er klopfte an und fragte, wer drinnen sei. »Sind Katholiken hier?«, fragte er. »Ja«, lautete die Antwort, »sehr viele!« - »Auch Evangelische?« - »Ja, sehr viele!« »Und auch Wesleyaner?« - »Ja, sehr viele!« Entmutigt - besonders über die letzte Antwort - richtete er seine Schritte nach oben und gelangte an das Himmelstor, wo er die Fragen wiederholte. »Sind die Wesleyaner hier?« - »Nein.« »Evangelische?« - »Nein.« »Katholiken?« - »Nein.« - »Was habt ihr denn für Leute da drinnen?«, fragte er verwundert. Die Antwort lautete: »Wir wissen hier nichts von allen angeführten kirchlichen Organisationen. Wir sind alles Christen hier oben.«
Sollte Wesley mit seinem Traum recht haben, hätten viele Menschen ein Problem. Die meisten von uns glauben entweder, dass sie in den Himmel kommen, weil sie einer bestimmen Glaubensrichtung mit den entsprechenden Pflichterfüllungen angehören, oder sie glauben überhaupt nicht an den Himmel. Sollte Wesley nicht recht haben, wäre er einfach nur ein Träumer.
Natürlich ist das nur eine Metapher! Doch die Realität der Bibel ist sehr ähnlich. In den Himmel (das ist der Ort, wo Gott ewig wohnt, der Liebe und Licht, Gnade und Wahrheit ist, ein Ort vollkommener Freude) kommt nach Jesu Aussage nur, der glaubt, was Jesus sagte: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich« (Johannes 14,6). Wer diesen Weg nicht geht und dieser Wahrheit nicht glaubt, wird das ewige Leben nicht erlangen und damit den Himmel niemals erreichen. Das mag polarisieren, aufregen und ärgern, weil es ausschließlich ist; aber es stimmt, diesen Anspruch hat die Bibel; und Gott weicht nicht davon ab.
Peter Lüling
- Wie reagieren Sie auf die Ansprüche der Bibel?
- Nicht immer ist Individualismus die beste Lösung.
- Johannes 3,1-16
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