Es ist selbstverständlich, dass, wenn Gott sagt, dass Mann und Frau ein Fleisch werden, er damit die sexuelle Gemeinschaft meint. Zugleich bedeutet der Ausdruck »ein Fleisch« in der Bibel doch mehr als das: Es geht um die ganze Einheit von Mann und Frau, nach Geist, Seele und Leib. Deshalb ist die Verlobung so wichtig: In dieser Periode wachsen Mann und Frau zu einer geistigen, geistlichen und seelischen Einheit hin, die dann erst in der Ehe mit der leiblichen Einheit gekrönt wird. Hierüber ist die Bibel ganz klar: Es kann von keiner körperlichen Einswerdung die Rede sein, wenn man nicht erst die eigenen Eltern »verlassen« hat, d.h. wenn man nicht zuerst ganz öffentlich eine neue »soziale Einheit« gebildet hat. Die Ehe ist ein öffentliches soziales Geschehen. Nur dem, der einem öffentlich die Treue gelobt hat, kann man auch das Letzte geben, das man bisher noch nicht gegeben hatte: den eigenen Leib. In 1. Mose 1,27 28 segnet Gott den Geschlechtsunterschied im Blick auf die Fortpflanzung; in 1. Mose 2 ist aber von Fortpflanzung keine Rede. Hier geht es ausschließlich um Sexualität aus Äußerung der Verbundenheit zweier Menschen, die sich gegenseitig »ergänzen« und die sich aus Liebe öffentlich füreinander entschieden haben. Nach Gottes Plan steht die Sexualität nicht nur im Dienst der Fortpflanzung, sondern auch - und zuerst - im Dienst der Liebe. Die Bibel enthält ein ganzes Buch - das Hohelied - das diesem Thema gewidmet: Sexualität als Ausdruck der Liebe, ohne dass notwendigerweise von Kindern die Rede ist .
Willem J. Ouweneel
- Sind Sie innerlich frei, Ihre Sexualität in der Ehe als reinen Ausdruck der Liebe zu erleben?
- Reden Sie mit Ihrem Ehepartner mal ganz offen über die Frage, wie Sie Ihre Sexualität zusammen erleben.
- Hiob 2,1-10
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