Freitag, 13. Oktober 2000

Leitvers

Warum toben die Nationen
und sinnen Eitles die Völkerschaften?

Psalm 2,1

Zeitzeichen

Ein Mann haut auf den Tisch

Da sitzt er im Plenum der UN, untersetzt, glatzköpfig, mit breitem Lächeln, den Schuh in der Hand, Nikita Chruschtschow, der Führer der Sowjetunion. Seit 1958 ist er der starke Mann in Moskau und schon erschreckt er die Welt. Die Wehrdienstleistenden müssen drei Monate länger in den Kasernen bleiben. Kommt jetzt der Atomkrieg?
Dann dieser unsägliche Auftritt bei den UN! Der Führer der Sowjetunion zieht sich den Schuh vom Fuß und haut damit auf den Tisch (13.10.60). Die Menschen sind bestürzt und verwirrt von dieser Vorstellung, gemixt aus Gruselkabinett und Bauerntheater.
Zwei Jahre später steht die Welt tatsächlich am Abgrund, es ist die Zeit der Kubakrise. Die amerikanischen Kriegsschiffe haben vor Kuba Posten bezogen, um die russischen Raketenfrachter abzufangen, dramatische Stunden, die die Weltbevölkerung in Schrecken versetzten. Manch ein Christ fragte sich damals, ob Gott nicht die Atombombe benutzen werde, um das große Endgericht an der Menschheit zu vollziehen. Alles Spekulationen! Sie zeigten aber, dass es noch Menschen gab, die Gott in die sie bewegenden Fragen hineinbrachten und die Lenkung der Menschheitsgeschichte in seinen Händen sahen.
Kaum jemand kennt heute noch Chruschtschow. Wer sich des Schauspiels erinnert, schmunzelt vielleicht. »Der im Himmel thront«, hat damals schon über Chruschtschow gelacht und seiner gespottet (Psalm 2,4), so wie er es bei allen vermeintlichen Autokraten getan hat. Am Ende aber wird er mit ihnen reden in seinem Zorn (Psalm 2,5). Karl-Otto Herhaus
Frage
Wie wird er mit Ihnen reden?
Tipp
Wer jetzt umkehrt, findet einmal einen gnädigen Gott.
Bibellese
2. Korinther 1,12-24

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