Dienstag, 15. August 2017

Leitvers

Da ging dieser Knecht hinaus und traf einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Silbergroschen schuldig; und er packte und würgte ihn und sprach: Bezahle, was du mir schuldig bist!
Matthäus 18,28

Tod / Sterben

Letzte Chance

Eine todkranke Frau wünschte sich, noch einmal ihren früheren Ehemann zu sehen. Die beiden waren lange zuvor in einem erbitterten Sorgerechtsstreit auseinandergegangen. Drei Jahrzehnte lag der Scheidungskrieg nun schon zurück. Und doch waren die Spuren dieser Zeit sehr offensichtlich: Als die Bitte an den Mann herangetragen wurde, reagierte er mit großer Entrüstung und allerlei Vorwürfen; von Mitgefühl keine Spur. So starb die Frau, ohne dass ein letztes Gespräch stattfand.
Aus unverheilten Verletzungen wachsen oft Wurzeln der Bitterkeit. Sie legen sich fest um das Menschenherz und machen es hart. Schmerz, Stolz, Kummer und Enttäuschung bilden den optimalen Nährboden. Einem so verhärteten Herzen wird es nahezu unmöglich, dem anderen noch wohlwollend zu begegnen. Wie traurig, wenn selbst in der Todesstunde kein freundliches Wort mehr gesprochen werden kann! Haben sich die Türen zur Ewigkeit erst einmal geschlossen, ist eine Aussprache nicht mehr möglich.
Gott möchte, dass wir unseren Mitmenschen von Herzen verzeihen, ist doch seine Vergebungsbereitschaft uns gegenüber so viel größer. Wer selbst Barmherzigkeit erfahren hat, kann sie dem Nächsten nicht verweigern. Auch darum lehrte Jesus seine Jünger zu beten: »Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.«
Zu vergeben heißt, seine Ansprüche an den anderen loszulassen. Ein schwerer Schritt für jeden, der schon einmal tief verletzt wurde. Wenn wir dennoch dazu bereit sind, will Gott uns gerne helfen. Bringen wir doch unsere Wut, Ohnmacht und alle Bitterkeit vor ihn. Wer das tut, erfährt, wie diese Gefühle nach und nach ihre Macht verlieren. Sabrina Nagel
Frage
Wo könnten Sie die Gelegenheit zu einer Aussprache nutzen?
Tipp
Warten Sie nicht zu lange – es gibt ein »zu spät«!
Bibellese
Matthäus 18,21-35

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