
Ich schätze mich glücklich, König Agrippa, dass ich mich über alles, dessen ich von den Juden angeklagt werde, heute vor dir verteidigen soll.
Apostelgeschichte 26,2

Die Verteidigung des Glaubens. In einem ordentlichen Rechtsstaat wie der Bundesrepublik darf man sich vor Gericht verteidigen. Dazu wird sogar ein Anwalt bereitgestellt oder kann selbst gewählt werden. Dieser sorgt ggf. dafür, dass man zu seinem Recht kommt und nicht zu Unrecht verurteilt wird. In einer Strafsache kann das den Ausschlag geben; aber auch im Rechtsstreit um ein Erbe, um Besitz oder Schadensersatz ist das von Belang.
Der Apostel Paulus wurde mehrfach wegen seines Glaubens angeklagt. Dieser konnte von manchen seiner Gegner offenbar nicht geduldet werden und war ihnen ein großes Ärgernis. Sowohl unter den Juden als auch den Heiden hatte Paulus Jesus Christus als den von Gott gesandten Messias bzw. Retter verkündigt. Das war vor allem den Juden ein Ärgernis, denn sie hatten kaum 20 Jahre zuvor genau diesen Jesus abgelehnt, verurteilt und den Römern zur Kreuzigung überliefert. Der nun sollte ihr Retter und Herr sein? Das war ihnen unerträglich. Deshalb bekämpften sie Paulus bis aufs Äußerste.
Und doch gibt es gute Gründe dafür, dass Jesus für uns alle der Retter ist, wie Paulus das in seinen Reden und Briefen während seines Lebens im Einsatz für das Evangelium ausführlich und nachvollziehbar dargelegt hat. Und vor allem: Er konnte es den Juden aus ihren eigenen heiligen Schriften nachweisen! Und so schätzte er sich tatsächlich glücklich, vor Gericht erscheinen zu müssen, um sich zu verteidigen. Denn das gab ihm die Gelegenheit, erneut von seinem Retter zu zeugen und seinen Zuhörern den Glauben an ihn zu erklären und ans Herz zu legen. So hoffte er, selbst Könige und Herrscher davon überzeugen zu können, dass Jesus Christus lebt und für alle Menschen der Weg zu Gott, zum ewigen Leben ist.
Joachim Pletsch

Wenn es gute Gründe für etwas gibt, dann sollte man es ernsthaft erwägen, sich darauf einzulassen.
