So sagt man oft, wenn etwas nicht geklappt hat. Irgendwie hatte man sich alles so gut vorgestellt, war von seiner Idee ganz begeistert - und nun ist alles ganz anders gekommen. Da hat die Bahn Verspätung und man kommt nicht rechtzeitig zum Fest. Das schöne Geschenk ist beim Einpacken heruntergefallen. Die Kinder haben die Grippe und sind quengelig, und bei den Erwachsenen ist dicke Luft. Die ganze schöne Weihnachtstimmung ist dahin.
Eigentlich geht sehr häufig etwas schief - weil nichts wirklich perfekt ist. Murphys Gesetz ist nicht ganz von der Hand zu weisen: »Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es schiefgehen.«
Damals in Bethlehem ist auch einiges schiefgelaufen. Ausgerechnet in den letzten Tagen ihrer Schwangerschaft muss Maria mit ihrem Mann nach Bethlehem, um sich dort von der Bevölkerungszählung erfassen zu lassen. Erschöpft von dem langen Fußmarsch kommen sie endlich an - und nirgendwo ist mehr ein Quartier frei. Joseph klappert den ganzen Ort ab. Alles, was man ihm anbietet, ist ein Stall. Prompt beginnen die Wehen, und das Kind kommt zur Welt. Dumm gelaufen!? Nein! Gott hat es so gewollt. Er kommt in unsere so unperfekte Welt und wird wie einer von uns. Er verlangt keine Sonderbehandlung, stellt keinen Anspruch auf eine gut organisierte Begrüßungszeremonie. Der vollkommene Gott, der in sich selbst volles Genüge hat, kommt in unsere so unvollkommene Welt, um uns zu begegnen. Er nimmt all diese Missgeschicke auf sich, um auch dem Schwächsten nahe zu sein. Der vollkommene Gott macht sich selbst klein und wird Mensch, damit auch die kleinsten Menschen zu ihm finden und neues Leben bekommen können.
Bernhard Volkmann
- Wie denken Sie über einen Gott, der sich selbst so klein macht?
- Immer wenn etwas schiefgeht, sollten sie daran denken, dass Gott das kennt und auch erduldet hat.
- Philipper 2,1-11
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