
Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen!
Prediger 12,1

Egal, wo ein Kind aufwächst, überall lernt es perfekt seine Muttersprache - ohne Akzent und ohne Vokabellernen! Wenn wir im fortgeschrittenen Alter eine Sprache erlernen, erfordert das viel Energie, und nur wenige schaffen es vollkommen akzentfrei. Daher ist es ein Privileg, wenn jemand sogar zweisprachig aufwächst.
Als Kind haben wir eine maximale Aufnahme- und Lernfähigkeit. Ich bin dankbar für meine Mutter, die darauf achtete, dass wir Kinder unser Leben aktiv gestalteten. Sie legte auch Wert darauf (manchmal unter unserem Murren), dass wir ein Musikinstrument spielen lernten. Wenn wir als Kind Fahrradfahren oder Schwimmen gelernt haben, verlernen wir es nie mehr, selbst wenn wir es nur noch selten ausüben würden. Denn Fähigkeiten, die wir als Kind entwickelt haben, und Wissensschätze, die wir gesammelt haben, sitzen besonders tief und begleiten uns ein Leben lang.
Auch das Urvertrauen und die soziale Kompetenz werden als Kind gelernt und eingeübt. Dieser Bereich ist zugleich sehr sensibel, wie Fälle von Kindermissbrauch oder andere »Abweichungen« zeigen, die sich langfristig auf das Erwachsenenleben auswirken. Doch unabhängig von unserer Herkunft, Erziehung und Prägung können wir uns einer »Herzenssprache« bedienen, die in uns ähnlich angelegt ist wie die Muttersprache: das Gebet zu Gott. Er möchte eine Beziehung zu uns, die die Grundlage eines erfüllten Lebens darstellt, in dem wir dankbar das Gute sehen und es mit Gott genießen. Dadurch bekommt auch das Alltägliche eine Sinnerfüllung, eben weil ich es dann in der Freundschaftsbeziehung zu dem ewigen Gott tue. Denn das ist meine höchste Bestimmung als Mensch: ein Gegenüber für meinen mich liebenden Schöpfer zu sein und mich seiner ewig zu erfreuen.
Thomas Pommer