Heute vor 60 Jahren schied Stefan Zweig zusammen mit seiner Frau in Brasilien freiwillig aus dem Leben. Was hatte diesen Mann, der schon zu Lebzeiten ein berühmter Schriftsteller war, dazu gebracht, ein solches Ende zu nehmen? Als Sohn eines jüdischen Industriellen 1881 in Wien geboren, hatte er gute Aussichten für ein glückliches Leben. Er konnte zum Dr. phil. promovieren und viele Reisen in Europa und Übersee unternehmen. Als Schriftsteller gefiel er durch seinen klaren, anschaulichen Stil und durch seine feine psychologische Beobachtungsgabe.
Aber 1938 musste er als Jude wie viele andere ins Exil gehen, zuerst nach England, dann nach Amerika. Sein Ende war gekennzeichnet von Hoffnungslosigkeit und Resignation. Er zerbrach an den furchtbaren Tatsachen der NS-Diktatur und des 2. Weltkrieges. Der Weltbürger und pazifistische Humanist wollte den Untergang der Alten Welt, der »Welt von gestern« – so der Titel seiner Autobiographie – nicht mit ansehen.
Sein Schicksal ist beispielhaft für Menschen, die ihre ganze Hoffnung auf eine friedliche, humane Entwicklung der Welt setzen. Auch wer in Jesus von Nazareth nur den vorbildlichen Friedens- und Menschenfreund sieht, dem es nachzueifern gilt, wird enttäuscht werden. Nein, nur wenn wir unsere Hoffnung auf Gott setzen, der seinen Sohn, Jesus Christus, anstelle der schuldbeladenen Menschheit am Kreuz hat sterben lassen, werden wir im Glauben an diesen Christus eine vollkommen glückliche Zukunft erwarten können, allerdings nicht in dieser, sondern in einer neu von Gott geschaffenen Welt, in der es keine Enttäuschung und keine Ungerechtigkeit mehr gibt.
Gerhard Jordy
- Auf was hoffe ich?
- Hoffnung bedeutet in der Bibel eine felsenfest sichere Erwartung.
- 1. Korinther 15,12-28
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