Viel Kopfzerbrechen bereitet mir derzeit meine Mathematik-Vorlesung. Das Gebiet der imaginären Zahlen ist nicht so leicht zu verstehen. Besonders grübeln musste ich über die Zahl j. Mathematisch ist j² = -1. Und das widerspricht allem, was ich bisher in Mathe gelernt habe. Niemals kann eine Zahl - mit sich selber multipliziert - ein negatives Ergebnis haben. Das sagt einem doch schon die Logik. Aber doch: Die Zahl j existiert - auch wenn ich sie mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Man kann mit ihr rechnen und es ist sogar sehr vorteilhaft, sie zu benutzen. Komplexe Rechnungen in der Elektrotechnik beispielsweise sind mit imaginären Zahlen viel einfacher zu lösen.
So ähnlich ist es mit dem Glauben an Gott: Wenn wir uns nur auf unseren Verstand und unsere Logik verlassen, verstehen wir ihn nicht. Es scheint manchmal unlogisch, an Gott zu glauben. Aber dennoch ist er da. Er existiert, und man kann mit ihm rechnen. Und weiter: Es macht sogar sehr viel Sinn, sich auf Gott zu verlassen. Der Glaube wird nur dann erfahrbar, wenn man sich darauf einlässt.
Abraham ist uns da ein großes Vorbild (siehe Tagesvers): Da, wo alle eigenen Hoffnungen am Ende waren, hat er trotzdem das geglaubt, was Gott ihm versprochen hatte. Was Gott verheißen hatte, schien unmöglich, menschlich nicht vorstellbar und vollkommen unlogisch. Wie könnten ein alter Mann und eine alte Frau, die längst hätten Opa und Oma sein können, noch ein Kind bekommen? Doch er glaubte dem großen Gott und wurde reichlich belohnt. Denn das wurde ihm sogar als Gerechtigkeit angerechnet!
Wer mit Gott rechnet, wird nie einen Schaden davontragen!
Michael Seel
- Wie kalkulieren Sie Gott in Ihr Leben ein?
- Gott ist erfahrbar - probieren sie es aus!
- Markus 9,20-27
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