
Man hält mich für einen, der dem Grab schon nahe ist, ich bin ein Mensch ohne jede Lebenskraft.
Psalm 88,5

Da ist einer mitten auf dem Atlantik über Bord gefallen. Er befindet sich also in äußerster Lebensgefahr, ganz gleich, was den Absturz bewirkt hat. Hilft ihm nun der feste Glaube, er wandere in einem wunderschönen Park und er höre die Vögel in den Bäumen zwitschern? Oder etwa die Vorstellung, er müsse nur an sich selbst glauben, dann werde er den Zielhafen auch schwimmend erreichen?
Wäre er nicht besser beraten, der Wahrheit ins Auge zu blicken, dass er völlig verloren ist? Vielleicht könnte er schon im nächsten Augenblick von den scharfen Zähnen eines großen Hais zerfetzt werden oder im Bauch eines Pottwals landen. Wäre ihm das klar, so würde er mit aller Kraft um Hilfe rufen und, so schnell er kann, das Seil mit dem Rettungsring ergreifen, das ihm von oben zugeworfen wurde.
Was ich mit dem diesem Gleichnis sagen will: Leider versuchen die meisten Menschen, aufkommende Zukunftsängste ohne Gottes Hilfe zu überwinden. Dazu bedienen sie sich unterschiedlichster Methoden. Die einen versuchen es mit Hollywood, die anderen mit Drogen, wieder andere mit transzendentaler Meditation oder mit stoischer Philosophie (Streben nach Harmonie mit der Natur). Aber nichts rettet vor dem leiblichen Tod, und was kommt dann?
Jesus Christus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung für alle Glaubenden das Tor zu einem ewigen Leben bei Gott im Himmel geöffnet. Dieser Glaube ist das Seil mit dem Rettungsring daran, das wir ergreifen dürfen. Nötig genug haben es alle, aber der leidige Stolz hindert leider die meisten daran. Doch wenn man sich bewusst macht, worum es letztlich geht, dann kann man diesen Stolz vielleicht überwinden und dankbar nach dem Rettungsmittel greifen, das Gott uns gezeigt hat und uns anbietet.
Hermann Grabe