Der junge Mann war Alkoholiker und spielsüchtig. Er wohnte schon 3 Wochen bei uns mit dem Wunsch, von seinen Süchten frei zu werden. Wir hatten gemeinsam Spielregeln für ein faires Miteinander ausgemacht, und bisher ging es gut. Dann kam er eines Abends nach Schichtende nicht nach Hause. Er ging nicht ans Handy, und wir vermuteten, dass er sich wieder irgendwo in einer Kneipe oder Spielhalle aufhielt. Ich setzte mich ins Auto, klapperte alle Kneipen ab und fand ihn schließlich in einer der Spielhallen. Völlig frustriert, mit Zigarette und Bierflasche, bediente er 3 Spielgeräte gleichzeitig. Nach gutem Zureden ging er mit nach Hause.
Was war passiert? Er hatte eine lautstarke Diskussion mit dem Meister gehabt und war dadurch total verunsichert. Wie meist flüchtete er sich dann in alte Verhaltensmuster. Es tat ihm leid, und eigentlich wollte er nicht wieder in diesen Teufelskreis kommen.
Unser Rat war der Tagesvers: Hör mit deinen Süchten auf, sofort. Spiel nicht mit dem Feuer! Und lerne, das Richtige und Gute zu tun. Wenn Gott uns in der Bibel zu diesem Verhalten auffordert, meint er es gut mit uns. Aber die Umsetzung fällt uns meist so schwer. Wir kommen nur schwer aus den Fahrspuren unser falschen Lebensführung heraus. Das Böse hat uns fest im Griff.
Gott fordert uns nicht auf, das Böse langsam aufzugeben, sondern sofort. Aber das Gute zu tun, ist ein Lernprozess. Unser Mitbewohner hat es damals getan: Er ging mit seinem ganzen kaputten Leben zu Gott und bat ihn um Vergebung. Gott hat ihm die Sünden vergeben; aber das Gute zu tun, war ein langer Weg, den er gehen lernen musste. Heute ist er von seinen Süchten befreit und ein wahrhaft glücklicher Mensch!
Peter Lüling
- Wie gehen Sie mit Dingen um, von denen Sie wissen, dass sie schlecht sind?
- Gott zu gehorchen, ist immer das Beste!
- Hesekiel 20,39-44
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