Samstag, 26. September 2026

Leitvers

Dann spuckten sie ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihn damit auf den Kopf.
Matthäus 27,30

Jugendkultur

Jens

Als ich etwa zehn Jahre alt war, hatte ich einen Klassenkameraden - nennen wir ihn Jens. Wie das so ist, kommen Jungs in diesem Alter schon einmal auf dumme Ideen. So fingen wir in einer Pause an, uns gegenseitig anzuspucken. Irgendwann konzentrierte sich die Spuckattacke auf Jens. Ich weiß bis heute nicht, was uns damals geritten hat. Jens machte gute Miene zum bösen Spiel und schützte sich mit seiner Jacke vor dem fliegenden Speichel. Dann ging der Schultag zu Ende.

Am Nachmittag allerdings erreichte mich der Anruf des Vaters von Jens. Er hatte von dem bösen Spaß erfahren. Und er war - zu Recht - zutiefst erbost über die Ehrverletzung seines Sohnes: Wie könnt ihr nur! Gott sei Dank konnten wir das Ganze damals klären und ins Reine bringen. Als Vater kann ich diese Wut heute gut nachempfinden. Ich weiß nicht, wie ich reagierte, wenn meinem Sohn solch eine Schmähung widerführe.

Nun sehen wir in dem Tagesvers: Hier wird ebenfalls ein Mensch angespuckt. Es ist Jesus Christus. Noch viel mehr als aus unserer schlimmen Aktion in Kindertagen spricht aus diesem Anspucken Spott und Verachtung. Auch Jesus Christus hat einen Vater: Es ist der lebendige Gott. Versuchen wir einmal - nur ganz kurz -, uns in das Herz des göttlichen Vaters hineinzuversetzen. Er sieht, wie erbärmliche Menschen seinen geliebten Sohn aufs Übelste behandeln. Welche Reaktion hätten wir erwartet?

Dass Gott hier nicht eingreift, lässt nicht an seiner Liebe zu seinem Sohn zweifeln. Sowohl für Jesus als auch für seinen Vater war es klar, dass Jesus diesen Weg gehen musste, um uns Menschen, Gottes Feinde, mit Gott zu versöhnen. Dass Gott hier nicht eingreift, macht vielmehr deutlich, dass er uns Menschen liebt - und dafür auch seinen Sohn nicht verschont.

Markus Majonica
Frage
Wie hätten Sie (als Vater oder Mutter) reagiert?
Tipp

Wenn Gott uns so liebt, können wir nicht gleichgültig bleiben.

Bibellese
Römer 8,31-35

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