In den letzten Jahren ist der Maler Edward Hopper auch unter Menschen berühmt geworden, die sich nur am Rande mit Kunst befassen. Grund ist vielleicht das Thema, das die meisten seiner Bilder beherrscht: Die Einsamkeit des Menschen in der modernen Welt. Besonders berühmt wurde das Bild mit dem oben genannten Titel.
Es zeigt eine Bar an einer Straßenecke. Die Front ist verglast. Der Betrachter sieht in die Bar hinein und über die Ecke wieder hinaus auf die Querstraße. Es ist tiefe Nacht. Nur die Bar wirft ihr Licht auf die Straße. Drinnen sitzen drei Gäste. Einer wendet dem Betrachter den Rücken zu. Die beiden anderen, ein Paar, sieht der Betrachter von vorne. Sie haben die Arme auf den Tresen gelegt und schauen vor sich hin. Sie fassen nichts ins Auge, auch nicht den Barkeeper vor ihnen. Ein große Stille herrscht. Sie bedrückt, legt sich wie eine Decke aufs Gemüt.
Es ist ein Bild von der Einsamkeit des Menschen. Alles ist geordnet und aufgeräumt, aber er ist einsam, auch in der Gemeinschaft. Das Paar im Bild deutet es an. Die beiden schauen sich nicht an, sie sehen vor sich hin, dass man meint, sie würden keine Notiz voneinander nehmen. Jeder ist nur mit sich selbst beschäftigt. Das ist das Elend des modernen Menschen. Er kreist nur um sich selbst. Auf dieser egozentrischen Jagd findet er aber gerade nicht, was er sucht: sein Glück. Gott bietet in seinem Sohn Jesus Christus ewige, vollendete Gemeinschaft an. Jesus ist die ausgestreckte Hand Gottes zum Menschen. Wer sie ergreift, wer also sich ihm anvertraut, erlebt das Glück ewiger Gemeinschaft mit dem Vater und mit dem Sohn Jesus Christus. Er ist geborgen und wird auch fähig, auf andere Menschen zuzugehen. Karl-Otto Herhaus