Im Jahr 1995 veröffentlichte der deutsche Schriftsteller Bernhard Schlink den internationalen Bestseller »Der Vorleser«. Auch wenn ich dieses Buch persönlich nicht besonders schätze, so enthält es doch eine lehrreiche Warnung. Der Roman handelt von dem 15-jährigen Schüler Michael Berg. Dieser lernt durch Zufall eine Frau kennen, die erheblich älter als er ist. Die beiden unterhalten für wenige Monate eine sexuelle Beziehung. Doch dies prägt den Jungen so sehr, dass er im späteren Leben unfähig ist, eine stabile Ehe zu führen. Die Erfahrungen seiner Jungend holen ihn ein. Zwar heiratet er und wird Vater, dennoch zerbricht die Verbindung in kürzester Zeit.
Schlink schreibt am Ende des Romans: »Die Geschichte kann man nicht mehr loswerden, auch wenn man das will. … Die Trennung von den Gegenständen der Vergangenheit erlöst nicht von der Erinnerung. … Die Schichten unseres Lebens ruhen so dicht aufeinander, dass uns im Späteren immer Früheres begegnet, nicht als Abgetanes, sondern gegenwärtig und lebendig.«
»Was der Mensch sät, das wird er auch ernten.« Gott schenkt uns unsere Jugend nicht, damit wir alles ausprobieren können, sondern er möchte sie gebrauchen, um uns auf unser späteres Leben vorzubereiten. Er möchte uns zu Persönlichkeiten formen, die gelernt haben, nach festen, durch Gottes Wort bestimmten Grundsätzen zu leben und sich nicht von jeweiligen Augenblicksneigungen verleiten lassen, etwas zu tun, was sich später unerbittlich rächen wird. Allerdings hat Gott auch für uns Versager eine gute Nachricht: Er vergibt restlos, wenn wir ihn aufrichtig bitten, und schenkt uns dann einen wirklichen Neuanfang.
S. W.
- An welchen Altlasten tragen Sie?
- Entsorgen Sie sich!
- Galater 6,1-10
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