Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich mir persönlich schreibe. Warum? Zwei Tage sind es noch bis zum Redaktionsschluss. Seit Wochen liegen mir die Unterlagen des Verlages vor. Seit vielen Jahren nehme ich mir vor, meine Zeit besser einzuteilen. Inzwischen habe ich mich mit der Erklärung zufrieden gegeben, du brauchst den Druck, dann bleibst du auch leistungsfähig. Ist das die richtige Einstellung? Nein!
Die Zeit ist uns als Gottes Schöpfung anvertraut. Von Stress hat Gott uns nichts gesagt. Zeit ist nach seinen Vorstellungen mehr als nur die Einteilung des Tages in Stunden, Minuten und Sekunden. Die von ihm gegebene Zeit ist immer auf ein Ziel gerichtet. Und das für mein persönliches Leben zu erkennen, bedeutet die Zeit sinnvoll einzuteilen.
Ich denke dabei an das Berufs- und Familienleben. Wollen wir in unserem Beruf als Arbeitnehmer, Selbständige oder Hausfrauen und Mütter uns selbst verwirklichen und arbeiten daher »vergebens, weil der HERR nicht das Haus baut« (Psalm 127,1)? Wir merken, Stress ist nicht nur ein Zeitproblem. Gut, dass der Tag nur 24 Stunden hat, sonst hätten wir noch mehr Stress. Wo könnte die Lösung liegen?
Ich will neu lernen, über meinen Terminkalender mit Gott zu reden. Um die Prioritäten richtig zu setzen, ist es sehr wichtig, die Feinabstimmung in der Familie nicht zu vergessen. Wenn ich Gottes Zeitplan für meinen Alltag erkenne, dann erlebe ich: »Für jede Sache gibt es die richtige Zeit« (Prediger 8,6). Der HERR will mich nicht jagen und hetzen, sondern führen nach seinem Willen und zu meinem Besten. Ich denke, ich habe für mich das Ziel erkannt. Ich möchte in meiner Zeiteinteilung Gott die Ehre geben.
Joachim Boshard