»Ich könnte mit Diplomen und Auszeichnungen und Zertifikaten über Weiterbildung meine Stube tapezieren, aber alles hat nichts geholfen. Jetzt bin ich arbeitslos!«, so klagte ein hoch spezialisierter Fachmann. Das ist schlimm. Dabei geht es nicht nur um den sozialen Abstieg und oft um echte Geldnot, sondern auch um das schreckliche Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Vorher machte man in der Firma Arbeiten, die kein anderer konnte, und nun sieht man, wie ein Automat die Sache erledigt. Eine Maschine gilt mehr als aller Fleiß, alles mühsam erworbene Fachwissen! Das ist bitter.
Wenn wir als Beweis für unseren Selbstwert nur unsere Unabkömmlichkeit hatten, sind wir als Arbeitslose nichts mehr wert. Zum Glück ist das eine falsche Sichtweise. Wir brauchen nur an unsere Lieben zu denken. Aber vor allem für Gott ist jeder Mensch von allergrößtem Wert, sonst hätte er seinen Sohn nicht für uns sterben lassen. Von Anfang an ging es Gott darum, mit jedem seiner Menschen herzlichen Kontakt aufzunehmen. Wenn wir das wirklich im Glauben fassen können, fallen wir nicht ins Leere, sondern dürfen vertrauen, dass wir Gott jetzt noch ebenso viel bedeuten wie vorher, als wir uns in unsrer Bedeutsamkeit sonnten.
Vielleicht gewinnen wir dadurch Zeit, manches zu tun, was wir eigentlich immer gern tun wollten. Ich meine nicht Reisen oder Fernsehen, sondern etwas für die Familie, für die Gemeinde und um Gott besser kennen zu lernen. Vielleicht haben wir jetzt endlich die Stille, die nötig ist, dass Gott mit uns reden kann. Dann werden wir ihm noch für diese erzwungene Auszeit danken.
Hermann Grabe
- Woher beziehen Sie Ihr Selbstwertgefühl?
- Schon während man noch Arbeit hat, einen »Plan B« zurechtlegen!
- 1. Johannes 3,1-10
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