
Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?
1. Mose 18,25

Das Leben stellt uns viele Fragen, die wir unbeantwortet lassen müssen. Wir stehen oft schockiert und sprachlos vor entsetzlichen Grausamkeiten, die Menschen einander antun. Katastrophen, Krankheit, körperliche und geistige Behinderungen und Tod bringen uns in ein Dilemma: Wenn Gott wirklich alles in der Hand hat, warum lässt er das alles zu?
Auf einem märkischen Friedhof liegen zwei Gräber direkt einander gegenüber. Sie haben eine große Ähnlichkeit, aber auch einen großen Unterschied. In dem einen Grab liegt der einzige Sohn seiner Mutter. Auf dem Grabstein steht: »Warum?« Dieses Wort richtet sich wie ein Empörungsschrei zum Himmel. In dem anderen Grab liegt die einzige Tochter derselben Mutter. Diese Tochter starb nur ein Jahr nach dem Sohn, wie es den Angaben auf dem Grabstein zu entnehmen ist. Auf dem Grabstein steht: »Gott weiß, warum«. Während des Jahres zwischen dem Ableben ihrer beiden Kinder scheint die beklagenswerte Mutter eine sehr wichtige Lektion gelernt zu haben. Noch immer war die Warum-Frage für sie unbeantwortet. Aber sie vertraute darauf, dass es eine Antwort gibt.
Es fällt uns schwer, ohne den Glauben an eine ewige Gerechtigkeit zu leben. Sind wir dem blinden Zufall und der Willkür oder Unvollkommenheit der Menschen schutzlos ausgeliefert? In der Bibel finden wir folgende Sicht: Warte, bis das letzte Kapitel geschrieben ist. Gott hat noch keinen Fehler gemacht. Vielmehr hat er sich in seinem Sohn uns Menschen in Liebe zugewandt. Wenn wir seinem Wort Glauben schenken, dürfen wir Erfahrungen mit Gott machen, und unser Vertrauen mit ihm wird immer mehr gestärkt. Am Ende, wenn wir in der Ewigkeit auf unser Leben und die Menschheitsgeschichte zurückblicken können, werden wir erkennen, dass der Richter der ganzen Erde recht gehandelt hat.
Gerrit Alberts
Inwiefern halten Sie Gott für vertrauenswürdig?

In den Stürmen des Lebens lassen sich oft die tiefsten Wurzeln schlagen.
