Voller Vorfreude auf unser erstes Kind gehe ich zu einer der letzten Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt. Alles in Ordnung! Der Arzt zeigt mir im Ultraschall, dass sich das Kind bereits mit dem Kopf nach unten gedreht und sich somit schon auf die Geburt vorbereitet hat.
Auf dem Rückweg komme ich ins Nachdenken und Staunen. Es geht dem Kind in meinem Bauch rundherum gut, obwohl es ja für ein »ganz anderes Leben« geschaffen ist. Zum Beispiel sind seine Lungen jetzt schon darauf angelegt, später einmal Sauerstoff zu atmen. Ich frage mich, ob mein Kind weiß, was es in den nächsten Wochen erwartet. Ahnt es, dass seine Geburt bevorsteht, weil es sich bereits gedreht und so optimal dafür positioniert hat? Ein wochenlanger Kopfstand ist doch eigentlich eine der unnatürlichsten Körperhaltungen … Ist das nicht erstaunlich? Obwohl das Kind gerade gut versorgt ist und keinen Mangel hat, stellt es sich schon auf die Geburt und das Leben außerhalb des Mutterleibes ein.
Als Christ weiß ich, dass Gott über alle wunderbaren Entwicklungen in der Schwangerschaft wacht. Er hat es als Schöpfer in das Kind hineingelegt, dass es sich rechtzeitig auf das Leben danach vorbereitet.
So, wie die Zeit meines Kindes im Mutterleib, so ist auch meine Zeit auf der Erde begrenzt. Und dann? In der Bibel lese ich von einem Leben nach dem Tod und dass Gott diese Ewigkeit in das Herz eines jeden Menschen gelegt hat. Auch wenn wir Menschen hier scheinbar keinen Mangel verspüren, hat Gott uns doch für ein anderes, ewiges Leben geschaffen. Und auch wir sollten uns jetzt schon darauf vorbereiten!
Hanna Kaal