»Weißt du, manchmal fühle ich mich wirklich schlecht. Was habe ich nicht alles in meinem Leben falsch gemacht. Was habe ich meiner lieben Frau nicht alles zugemutet, und jetzt ist es zu spät, um es wieder an ihr gut zu machen. Ach, was habe ich an Schuld auf mich geladen!«
Ich höre noch diese Wehklagen eines alten Bekannten, die er mir bei manchem Gespräch mitteilte.
Seine Frau war lange Zeit schwer krank. Mehrere Jahre musste sie ständig das Bett hüten. Zum Schluss war sie kaum noch bei Bewusstsein. Wir haben die beiden zu Hause und auch später im Altenheim häufiger besucht. Soweit ich es beobachten konnte, war mein Bekannter sehr um seine Frau besorgt. Er war ständig um sie herum und sorgte für sie.
Ob seine Bitten um Verzeihung bei ihr überhaupt noch ankamen, wusste er nicht, da seine Frau nur noch selten auf Ansprechen reagierte. Wir sprachen oft über Gottes Gnade und Gottes Vergebung, auch und gerade für ihn. Ich hatte aber den Eindruck, dass er sich immer wieder im Kreis drehte. Er konnte verstandesmäßig begreifen, was die Bibel lehrt. Aber es erreichte offensichtlich nicht sein Herz.
Erst als seine Frau schon längst gestorben war, konnte er endlich glauben, dass Gott alle Schuld vergibt, wenn wir sie vor ihm bekennen. So ging der Bekannte mit all seiner Not und seinen Versäumnissen zu Gott und bat ihn um Vergebung und er fand den ersehnten Frieden in der Vergebung seiner Sünden. Und unser Tagesspruch galt für ihn nicht mehr.
Oft ist das ein langer und beschwerlicher Weg, und wohl dem, der einen treuen Begleiter findet.
Axel Schneider
- Mit wem könnten Sie über solche Dinge reden?
- Außer Beten ist solch ein Beistand das Wichtigste!
- 1. Mose 4,1-16
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