Mittwoch, 06. Juni 2018

Leitvers

Jesus spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher! Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann.
Johannes 4,16-17

Alltag

»Du bist so krank wie deine Geheimnisse!«

Karl saß vor mir und hatte Probleme, über seine Vergangenheit zu sprechen. Er hatte mit den Joints aufgehört, aber über seine anderen Süchte wollte er nicht sprechen. Zu peinlich, wie er meinte. Müde wirkte er, traurig und einsam. 14 Jahre war er unterwegs, immer in Angst, seine Arbeit zu verlieren. Ein kleiner Freundeskreis, gleiches Milieu. Er wollte raus, aber die Wahrheit zu sagen, fiel ihm schwer. Noch zu schwer, um damit ans Licht zu kommen.
Unter jedem Dach ein Ach, sagt der Volksmund, und wie wahr ist meist diese Aussage. Wir treten herausgeputzt in die Öffentlichkeit, schick, modern, passend und angepasst. Doch viele von uns haben ihre kleinen, peinlichen Geheimnisse, für die wir uns schämen und über die wir mit niemandem reden wollen, die uns aber quälen und rastlos werden lassen.
Die Frau aus unserem Tagesvers hatte keinen Mann, was auch stimmte. Aber sie hatte schon sechs Männer gehabt. Das war ihr so peinlich. Sie war dadurch stadtbekannt und verachtet. Ein »leichtes Mädchen«, um das man lieber einen Bogen machte.
Es gibt zu viele Menschen, bei denen die Fassade stimmt, noch, aber dahinter ist so viel Krankheit, Angst, Scham, Traurigkeit und Frust. So gerne würden sie mit ihrem Leben aufräumen, aber sie haben niemanden, mit dem sie darüber reden könnten.
Jesus verurteilte diese Frau nicht, sondern half ihr, ins Licht zu treten, ihre Geheimnisse aufzudecken und Vergebung zu erfahren. Sie wurde so glücklich darüber, dass sie mit den Mitbewohnern ihrer Stadt über ihr bisheriges Leben reden konnte. Frei, weil ihr vergeben wurde. Froh, weil sie nichts mehr verbergen musste.
Jesus ist gekommen, uns ins Licht zu führen. Dieses Licht ist hell, aber es bringt auch Wärme! Peter Lüling
Frage
Welche Geheimnisse tragen Sie mit sich herum?
Tipp
Erst im Loslassen erlebt man Befreiung!
Bibellese
Markus 5,1-20

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