Es war die berühmte Liebe auf den ersten Blick, wie man so sagt; damals, als meine Frau und ich uns zum erstenmal sahen. Obwohl es jedoch richtiger Verlangen auf den ersten Blick heißen müsste. Denn die Liebe kam erst viel, viel später und nach viel Herzensnot und Seelenschmerz. Mit fünfundzwanzig heirateten wir, ein Jahr nach unserem Kennenlernen. Wir hatten damals beide unsere Vorstellungen vom Glück zu zweit. Aber sowas lässt sich nicht vorprogrammieren und so verlief unsere Ehe ganz anders, als wir uns das gedacht hatten. Unser erstes Kind kam viel zu früh und es gab manche Spannungen. Das junge Glück war ziemlich schnell verrauscht und der nüchternen Realität gewichen; der Traum vom großen Glück schnell ausgeträumt. Statt Liebe, Geborgenheit und Verstehen ohne Worte, war das Gegenteil der Fall: Bei immer mehr Worten gab es immer mehr Streit. Trotz alledem wurden uns in den ersten acht Jahren vier gesunde Kinder geboren. Es folgten finanzielle Sorgen, Krankheit, Arbeitslosigkeit und Untreue.
Doch dann geschah das große Wunder: Wir erkannten im Glauben Jesus Christus als unseren Herrn und Erlöser an; zuerst meine Frau und dann ich. Dann wurde nach und nach alles neu: unsere Herzen, unser Leben und auch unsere Ehe. Weil Jesus unsere Schuld gesühnt hat, konnten auch wir einander unsere gegenseitigen Beleidigungen und Verletzungen verzeihen. Aus dem Chaos unserer total kaputten Ehe hat Gott eine neue und wahrhaftige Liebesbeziehung gemacht, die wir nun schon seit über zehn Jahren mit dankbarem Herzen genießen. Dem Herrn sei Lob und Dank für unsere neue Ehe mit dem alten Partner!
Karl-Heinz Gries
- Läuft in meinen Beziehungen alles glatt oder müsste auch ich eine Veränderung zulassen?
- Je tiefer die Karre im Dreck steckt, umso schwieriger ist es, sie wieder flott zu kriegen!
- 4. Mose 17,1-13
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