Am 9. Juli 2011 wurde mit der Unabhängigkeit des Südsudans der 193. UNO-Staat begründet. Doch der Weg bis zu diesem Tag war lang und blutig. Seit Jahrzehnten lag eine tiefe Kluft zwischen dem muslimisch-arabischen Norden und dem schwarzafrikanischen Süden. Kaum ein Land der Erde war so gebeutelt von Bürgerkriegen und Feindseligkeiten wie der Sudan. Darfur wurde zum Ausdruck einer hoffnungslosen menschlichen Katastrophe. Etwa zwei Millionen Menschen fielen dem Krieg zum Opfer. Echten Frieden hat der Sudan seit seiner Unabhängigkeit nie wirklich erlebt.
Der einzige Ausweg bestand darin, einen radikalen Neuanfang zu wagen, indem man sich voneinander trennte. Der Süden durfte über die Unabhängigkeit abstimmen. Mit einer überwältigenden Mehrheit von 99% entschieden sich die Bürger für einen eigenen unabhängigen Staat.
Auch bei uns Menschen sammelt sich im Laufe des Lebens oft so viel Beziehungsschutt an, dass für viele ein radikaler Neuanfang die einzige Lösung zu sein scheint. »Unüberbrückbare Differenzen« bewegen Menschen dann dazu, sich voneinander zu trennen. Man will wie mit einem weißen Blatt Papier neu anfangen, alles Alte hinter sich lassen.
Der Trümmerhaufen zwischen uns und Gott ist auch so groß, dass die Kluft zu ihm unüberbrückbar ist. Doch Gott möchte keinen Neuanfang durch Trennung, sondern durch Versöhnung. Er schuf die Grundlage für diesen Neuanfang, indem er seinen Sohn Jesus auf die Welt sandte. Wir müssen nicht weglaufen, sondern Gott kommt zu uns. Die Differenzen gleicht Jesus am Kreuz aus. Wenn wir ihm den Schutt unseres Lebens bekennen und sein Friedensangebot annehmen, dann dürfen wir nochmal von vorne anfangen.
Sebastian Lüling
- Wo wünschen Sie sich einen Neuanfang?
- Gott lädt Sie ein, ganz neu mit Ihm anzufangen!
- Jesaja 59,1-8
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