Die Bibel macht ganz klar, dass Sexualität nicht etwas Minderwertiges, oder sogar etwas Sündiges ist, weil es mit dem Körperlichen verbunden ist. Ein solcher Gedanke ist rein heidnischen Ursprungs. Eheleute sollen sich einander nicht geschlechtlich entziehen, damit sie nicht in Versuchung kommen, woanders sexuelle Befriedigung zu finden. Natürlich weiß Paulus, dass es auch höhere Gründe für eheliche sexuelle Beziehungen gibt: Die Freude, die Eheleute an ihrer Liebe erleben, auch auf der körperlichen Ebene. Der Mensch ist ein Ganzes von Geist, Seele und Leib und erlebt daher auch die eheliche Liebe auf alle drei Ebenen. Die Sexualität hat also ihren biblischen Platz in der Ehe. Das heißt aber nicht, dass sie unbedingt den höchsten Platz einnimmt oder einnehmen soll. Alle Dinge in unserem Leben müssen nach Gottes Gedanken im Gleichgewicht gehalten werden.
Es gibt oft wichtigere Dinge in der Ehe als die Sexualität. Zuerst in dem Sinn, dass Eheleute besonders auch ihre seelische Intimität pflegen sollten. Zweitens können sie sich oft gemeinsam höheren Dingen widmen. Die Sexualität soll nicht vernachlässigt werden; sie ist aber nicht wichtig genug, dass sie unter Umständen nicht dem Gebet oder irgendeinem anderen Dienst für Gott oder den Nächsten weichen könnte. Paulus sagt nüchtern: Kommt nachher wieder zusammen. Aber wir brauchen öfter das erste: Lernt es, zu verzichten im Blick auf ein höheres Ziel!
Willem J. Ouweneel
- Steht Ihre Sexualität mit den anderen Bereichen Ihres Ehelebens im Gleichgewicht?
- Besprechen Sie mit Ihrem Ehepartner, inwieweit Ihre Sexualität Ihr geistliches Leben fördert oder hindert.
- Jakobus 3,13-18
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