Gott sei Dank!

Mit Zehn fiel ich im freien Fall aus der vierten Etage eines Hauses auf das Pflaster, ohne mir die Knochen zu brechen. Gott sei Dank! Nachdem ich einmal in einen Kanalschacht kletterte, darin ausrutschte und von der Strömung fortgerissen wurde, gelangte ich völlig unversehrt wieder an die Oberfläche. Gott sei Dank! Übermütig gab ich meinen Freunden eine Kostprobe meiner Akrobatikkünste, oben auf der schmalen Fensterbank im vierten Stock, ohne Netz und doppelten Boden und ohne Gefühl für die Gefahr; zum Glück auch, ohne abzustürzen. Gott sei Dank! Während des Krieges gab es im Ruhrgebiet zuletzt täglich Fliegerangriffe. Ich überlebte alles unverletzt. Einmal wurde ich auf freiem Feld von einem Flugzeug beschossen, das im Tiefflug über mich hinwegraste. Die Kugeln schlugen unmittelbar neben mir ein, und Schafe auf der Weide nebenan wurden tödlich getroffen. Vor lauter Angst hatte ich mir nur die Hose vollgemacht. Und wieder sage ich: »Gott sei Dank!«
Es gab noch viele Anlässe, »Gott sei Dank« zu sagen, nicht nur in Gefahren, sondern auch für eine liebe Ehefrau, für vier gesunde Kinder und sieben Enkelkinder, dass wir immer satt zu essen haben und ein Dach über dem Kopf, dass wir bisher immer Arbeit und Einkommen hatten und bisher vor schweren Krankheiten und Unfällen bewahrt geblieben sind, vor allem auch vor Drogenabhängigkeit und deren schlimme Folgen. Für alles sage ich von Herzen ein »Gott sei Dank!«
Was ich früher nur so dahingeplappert habe, ohne wirklich an Gott zu denken, damit lobe ich eben diesen Gott und vergesse nicht, was er mir Gutes getan hat. Karl-Heinz Gries

Sagen Sie »Gott sei Dank!« mehr aus Gewohnheit, oder aus dankbarem Herzen?

Gott sagt, sein Heil werde er den Dankbaren zeigen.

Markus 12,1-12

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