Donnerstag, 13. September 2001

Leitvers

Gnädig ist der HERR und gerecht,
und unser Gott ist barmherzig.

Psalm 116,5

Christsein / Nachfolge

Der zynische Psalmist

Theodore Roosevelt hatte die Gefahr des Zynismus erkannt, als er die Beobachtung machte: »Die erbärmlichste Art, sich dem Leben zu stellen, ist mit Menschenverachtung.«
Fast wäre der Psalmschreiber dieser Gefahr erlegen. Offensichtlich wurde er von Feinden mit gemeinen Lügen und Gerüchten verfolgt. Alle diese Angriffe waren ungerechtfertigt und er war so sehr verzweifelt, dass er fürchtete, daran zugrunde zu gehen. In seiner Einsamkeit und in seinem Schmerz schloss er, dass er niemandem vertrauen konnte. Er bekannte: »Ich sprach in meiner Bestürzung: Alle Menschen sind Lügner!« (Psalm 116,11).
Zynismus ist ein Virus, der unseren Geist infiziert und unsere Beziehung zu Gott und zu anderen Menschen zerstört. Der Zyniker vermutet auch in den besten Menschen nur das Schlimmste. Er sieht mehr Schlechtigkeit durch ein Schlüsselloch als andere durch eine geöffnete Tür.
Fast hätten die Feinde den Psalmisten vernichtet, nicht mit Schwertern, sondern durch verbale Attacken. Die größte Gefahr ging allerdings nicht von den Lügen aus, sondern von ihren Auswirkungen auf seine Seele und auf seine Gemeinschaft mit Gott.
Hüten wir uns vor Zynismus. In Streßsituationen geschieht es leicht, dass wir nur noch Negatives sehen und in allem und jedem einen Feind, Intrige, Mobbing, Falschheit und Betrug erblicken. Der Psalmist war im Begriff genau das zu tun, realisierte dann aber, dass seine Haltung falsch war. Gott rettete ihn aus diesem Zustand und setzte anstelle des Zynismus ein frohes Lied. Rudi Joas
Frage
Gibt es Menschen in meiner Nähe, denen ich offener begegnen sollte?
Tipp
Im Zynismus wirkt das Böse – im Glauben wirkt Gott.
Bibellese
4. Mose 22,1-20

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