Was denkst du, wer du bist?

An der Schule meiner Kinder bin ich in der Elternarbeit ehrenamtlich aktiv und Stellvertreterin der Vorsitzenden. Als ich eines meiner Kinder vor Weihnachten in die Schule fuhr, kam eine Klassenkameradin auf mich zu mit folgenden Worten: »Du bist die Stellvertreterin meiner Mama. Denn meine Mama ist der Chef von den Eltern.« Diesen Worten stimmte ich zu und sann auf der Heimfahrt darüber nach.

Nachdenklich ließ mich werden, dass diese Worte mit einer Klarheit und Selbstverständlichkeit gesprochen waren, als gäbe es keinen Zweifel daran. Mir schossen Gedanken durch den Kopf wie die Frage: »Wer hat das dem Mädchen so prägnant mitgeteilt, wer wer ist?«, oder: »Hat Person XY einen Geltungsdrang, so deutlich hervorzuheben, wer Chef ist und wer nicht?«, bis es mir wie Schuppen von die Augen fiel: Es ist gut, dass es diese Ordnung an der Schule gibt. Es ist gut zu wissen, wer Chef und wer Stellvertreter ist, wer die Klassenkasse verantwortet, wer bei Ausflügen die Klasse zusätzlich begleitet und unterstützt usw. Aus dieser Ordnung und Klarheit heraus gibt es keine Zweifel daran, wer für welchen Aufgabenbereich eingesetzt ist, was die jeweiligen Rechte und Pflichten sind und wo die Grenzen der Zuständigkeit liegen. Diese Ordnung gibt Struktur und Sicherheit und einen festen Rahmen, in dem sich alle Beteiligten bewegen können.

Genauso ist es mit Gott, unserem Schöpfer. Auch hier gibt es eine klare Ordnung und Struktur: Gott als Schöpfer aller Dinge, Jesus als sein Sohn, der für unsere Sünden starb und auferstand, um uns das ewige Leben zu schenken, und wir Menschen - als Ebenbild Gottes geschaffen und berufen, ihn zu ehren und ihm zu dienen. Daran gibt es nichts zu rütteln, und wer Gott bedingungslos vertraut, dem gilt sein Versprechen: »Du bist mein geliebtes Kind.«