Virtuoser Künstler zurückgewiesen

»David Garrett? Kenn ich nicht!«, ruft der Wachmann vor dem Dresdener Zwinger aus. »So was muss vorher angemeldet werden«, blafft er den virtuosen Geiger an, der mit seiner vier-Millionen-Euro teuren Stradivari hingebungsvoll die Seiten zum Klingen bringt, um für sein zwei Monate später stattfindendes Konzert in Dresden zu werben. Die begeisterten Passanten, die den ausgezeichneten Künstler erkannt haben und sich dem Hörgenuss hingeben, reagieren verständnislos über den Rauswurf des Geigers. Sein kostenloses Konzert wurde jäh beendet wegen einer falsch verstandenen Verordnung vor dem weltberühmten Zwinger.

Dieses Ereignis aus dem Jahr 2009 ist kein Einzelfall. Schon so mancher Künstler hat sich in einer Fußgängerzone oder einem Kaufhaus verausgabt, ohne erkannt zu werden. Doch tatsächlich präsentiert ein noch virtuoserer Künstler als David Garrett Tag für Tag kostenlos seine genialen Fähigkeiten, um uns Menschen Freude zu bereiten. Die aufgehenden Strahlen der Sonne fallen auf das nasse Gras und lassen die Tautropfen wie Glasperlen glänzen. Das Nachtigall-Männchen mit seiner Liedersammlung von über 300 Melodien, die harmonisch und wohlklingend sind, gehen weit über eine Zweckmäßigkeit hinaus. Der mühelose Gleitflug eines Mäusebussards oder die Schönheit der Flügel eines Schwalbenschwanzes zeugen von einem übermenschlichen Künstler.

Der Gott der Bibel, der Schöpfer von Himmel und Erde, wirbt für ein noch vollkommeneres Konzert, wenn ich nur bereit bin, Augen und Ohren für seine Schönheit zu öffnen. Ansonsten gleiche ich einem unverständigen Zuschauer und lasse den großen Gott nicht in den Vorgarten meines Lebens hinein, weil ich mein Leben für mein eigenes Terrain halte, das ich nach meinen eigenen Regeln gestalte.