Der Arzt hört aufmerksam zu und stellt hin und wieder eine Frage: »Wie sieht es mit dem Schlaf aus?« – »Ich schlafe wenig, werde nachts mehrmals wach und fühle mich morgens schlapp. Am liebsten würde ich erst gar nicht aufstehen«, berichtet der Patient. Der Mediziner blickt auf seine Aufzeichnungen und zieht Bilanz: Der Patient ist den Anforderungen in Beruf, Familie und Kirche nicht mehr gewachsen. Er ist in verschiedenen Bereichen überfordert und hat das Gefühl, nichts mehr gut und richtig zu machen. Der Arzt notiert als Diagnose: Burn-out-Syndrom (völlige seelische und körperliche Erschöpfung). Wieder einer von den vielen ausgebrannten Zeitgenossen: Der Akku ist leer!
Die Bibel berichtet in 1. Könige 18 und 19 auch von einem Diener Gottes, der sich nach einem großen, herausfordernden Auftrag ängstlich ins »Schneckenhaus« zurückzog. Der äußere und innere Druck war derart groß, dass Elia »lebensmüde« wurde.
Wie handelte Gott in dieser Situation? Wir lesen von Gott, wie er rücksichtsvoll mit Elia umging und keinen Vorwurf machte wegen des Ausstiegs und seiner Müdigkeit. Gott versorgte ihn mit Essen; er überforderte ihn nicht, sondern ließ ihn schlafen. Nach der Phase der Ruhe und der Stärkung konnte Gott Elia zeigen, dass er nicht allein war. Erst jetzt korrigierte Gott die falsche Sichtweise und gab seinem Diener neue Aufträge. Vielleicht steht auch vor Ihnen manche Aufgabe wie ein unübersteigbarer Berg. Reden Sie mit einem erfahrenen Menschen, vor allem aber mit Gott! Der wird Ihnen einen Weg zeigen, auf dem Sie wieder neue Kraft gewinnen. Dazu mag es gehören, von manchen selbst gesteckten Zielen demütig Abschied zu nehmen. Detlef Kranzmann