Eine Engländerin erzählte vor einiger Zeit, dass ihre siebenjährige Tochter sie dauernd damit plagte, Geige spielen zu dürfen. Endlich ging sie mit ihr in ein Musikgeschäft, um zunächst ein Instrument zu leihen. In der Hoffnung, das Kind werden schon verstehen, was es heißt, ein Versprechen zu halten, sagte ihr die Mutter: »Der Unterricht ist sehr teuer; aber ich will das Geld aufbringen, wenn du versprichst, immer schön zu üben. Da wird es Tage geben, an denen du am liebsten aufgeben und alles hinschmeißen möchtest; aber dann musst du trotzdem weitermachen!« Die Tochter nickte und sagte ganz ernsthaft: »Das ist dann sicher so, wie wenn man verheiratet ist, nicht, Mama?«
Das Kind hatte bei seinen Eltern wohl weniger vom Glück der Ehe, als mehr von dessen mühseligen Seiten mitgekriegt; aber es hatte verstanden, worauf es dabei ankommt. Gott ist ein Gott der Treue und hat fast am Ende des Alten Testaments niederschreiben lassen: »Ich hasse Ehescheidung!« (Maleachi 2,16). Wer nun nicht etwas vor Gott »Hässliches« tun will, dem bleibt nichts anderes übrig, als »trotzdem weitermachen«.
Schön ist in solcher Lage, an diesen treuen Gott glauben zu können, der Kenntnis von unseren seelischen Strapazen hat, die wir manchmal aushalten müssen; denn er hat versprochen, denen beizustehen, die um seinetwillen Kummer ertragen. Und dann kann man das auch, einerlei, wie lange es sein muss.
Wer allerdings meint, dies Erdenleben sei alles, was es gibt, der sieht sich bald nach einer Radikallösung dieses Problems um; aber was will er sagen, wenn er sich vor eben diesem treuen Gott für sein Handeln verantworten muss? Und der hat das letzte Wort.
Hermann Grabe
- Was machen Sie, wenn Sie und Ihr Partner sich »nichts mehr zu sagen haben«?
- Halten Sie sich an den Gott, der Treue belohnt!
- Maleachi 2,10-17
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