
Die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen; sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes.
Jakobus 3,8

Der nationalsozialistische »Reichspropagandaminister« Joseph Goebbels hielt am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast eine etwa 108-minütige Rede, in der er zum »totalen Krieg« aufrief. Diese Rede gilt als Paradebeispiel der NS-Propaganda. Besonders das frenetisch zustimmende Geschrei als Antwort auf die Frage nach dem totalen Krieg ist als prägendes Bild in die Geschichte eingegangen.
Viele meinen, dass so etwas wie damals heute nicht mehr möglich sei. Ich denke, es ist möglich! Geschicktes und zielgerichtetes Reden kann eine starke Wirkung auf Menschen ausüben. Mit dem, was wir sagen, können wir andere ermuntern oder verletzen, Wahrheit oder Lüge wiedergeben. Jakobus schreibt in seinem Brief, dass wir mit unser Zunge Gott preisen und gleichzeitig den Menschen fluchen können, der nach Gottes Bild erschaffen worden ist. So kann unser Reden zu einem unkontrollierbaren Übel werden, welches das Denken anderer regelrecht »vergiftet«.
In welchem Kontrast zu unserem ambivalenten Umgang mit Worten steht da Jesus Christus! Seine Aussagen und Reden waren stets wahr. Sie waren von dem Ziel bewegt, bei seinen Zuhörern die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gutes zu bewirken. Dabei formulierte er immer wieder die Zusage: »Wer mir nachfolgt, wer sein Leben mir anvertraut, hat ewiges Leben.« Seine Worte waren ungeheuer machtvoll: Er heilte Kranke, tröstete Verzweifelte, rief Tote wieder ins Leben. Sein Jünger Petrus rief deshalb einmal aus: »Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens« (Johannes 6,68). Und das Gewaltige ist: Wenn dieser Jesus unsere Herzen prägt, wird sich das auch auf unsere Worte positiv auswirken. Denn dann können auch wir Worte ewigen Lebens weitergeben.
Axel Schneider
Was können falsche Worte anrichten?

Jesu Wesen gibt unseren Worten ein neues Ziel.
