Was den Galatern damals unmöglich war; nämlich ein erkranktes Organ des Apostel Paulus durch eines ihrer eigenen gesunden Organe zu ersetzen, ist heute in manchen Fällen kein großes Problem. Die Organtransplantation ist für unsere moderne Medizin mittlerweile ein alter Hut. Es können natürlich längst nicht alle Organe verpflanzt werden. Doch kommen neben den Verpflanzungsmöglichkeiten mit Hilfe von menschlichen Organen immer mehr industriell hergestellte Substanzen wie Knorpel, Gelenke und Maschinen (Herzschrittmacher, Dialysegeräte) in Gebrauch. Bislang konnte allerdings keine Maschine beispielsweise die Leber ersetzen. Und für die einfachste und wohl häufigste »Verpflanzung« menschlicher Substanz, der Bluttransfusion, gibt es immer noch keinen gleichwertigen künstlichen Ersatz. Das Blut muss eben »lebendig« sein. Die roten Blutkörperchen, auf die es bei einer Transfusion vor allem ankommt, gibt es nur in Form von »echten« menschlichen Zellen.
Wir wollen an dieser Stelle nicht zur Organspende auffordern. Doch dient uns unsere Beobachtung zu einer wichtigen Lektion: Die Galater waren bereit, sich mit ihrem eigenen Fleisch und Blut für ihren Freund einzusetzen. Sie wollten bei ihrer Hilfeleistung quasi direkt beteiligt sein. Es war in diesem Fall Ausdruck ihrer Freundschaft, ihrer Liebe. Es sollte ein echtes, persönliches und lebendiges Opfer sein. Wären wir dazu bereit?
Gott hat es getan! Sein Sohn gab am Kreuz Leib und Blut! Mit der Kreuzigung Jesu Christi hat Gott ein echtes, persönliches und lebendiges Opfer gebracht. Und so hat er uns seine große Liebe gezeigt. Andreas Möck