
Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten.
Römer 3,23

»Ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen«, sagt der Volksmund. Nun ist das mit dem Gewissen so eine Sache: Man kann es übergehen und verhärten, man kann aber auch davon gequält werden. Wenn ich zum Beispiel vor meinem Chef in einem besseren Licht dastehen wollte und mich dafür einer Halbwahrheit (= Lüge) bedient habe, kann mich das ganz schön aufwühlen. Manche Taten belasten bis in die Nacht, und im Extremfall verursachen sie sogar Albträume. Wer anders veranlagt ist, kann fragen: Ist das nicht alles ein Schuldkomplex, der uns von außen auferlegt wird? Wie schuldig sind wir tatsächlich? Die Antwort hängt davon ab, mit wem wir uns vergleichen:
• Wenn ich mich mit mir selbst vergleiche, komme ich mir schuldlos vor, da ich einfach nur meine Veranlagung und Prägung ausgelebt habe.
• Wenn ich mich mit anderen vergleiche, komme ich auch nicht so schlecht weg, denn es gibt viele, die schlechter sind als ich, und mit der Polizei hatte ich noch keine Probleme!
• Wenn ich mich mit Gott vergleiche, dann falle ich hoffnungslos unten durch (siehe Tagesvers).
Doch diese Bilanz ist noch nicht das Schlusswort. Denn Gott möchte trotz unserer Unzulänglichkeit eine Beziehung zu uns haben. Diese Beziehung ist möglich und erstrebenswert, obwohl er so perfekt ist. Es ist ein großes Glück (die Bibel nennt es »Gnade«), dass Gott dem Glaubenden die Gerechtigkeit seines Sohnes Jesus Christus anrechnet. Dank ihm kann man Gottes absolutem Anspruch genügen (2. Korinther 5,21). Durch die Vergebung, die er in Jesus Christus schenkt, kann man sich sogar einer ewigen Beziehung mit ihm erfreuen. Diese Beziehung bedeutet echten Frieden und Versöhnung. Woran auch immer wir schuldig geworden sind, wir können auf sanftem »Ruhekissen« schlafen.
Thomas Pommer
Mit wem vergleichen Sie sich?

Wer seine Sünde bekennt und lässt, statt sie zu verheimlichen, über den erbarmt sich Gott.
