Eritrea, das Land in Nordost-Afrika. In einem Militärlager stehen ältere Schiffscontainer scheinbar verlassen in der glühenden Sonne. Die nahe dem Äquator fast senkrecht stehende Sonne lässt die Containerwände heiß werden, kein Leben rührt sich in der brütenden Hitze. Abgestellt und vergessen. Oder doch nicht?
Gegen Abend sucht ein Soldat die Container auf, öffnet vorsichtig die Türen. Will er etwa Tiere füttern? Wer blinzelt in das durch den Türspalt einfallende Licht? Menschen? Ja, Gefangene, die ihre zweite Ration von ca. 80 Gramm Brot an diesem Tag erhalten und Wasser. Zu viel, um zu verdursten, zu wenig, um den rasenden Durst zu löschen. Doch keiner unterschreibt die angebotenen Zettel, keiner gibt seinen Glauben preis.
Seit Mai 2002 wurden mehrere hundert evangelische Christen festgenommen und unter unmenschlichen Bedingungen in Schiffscontainern oder unterirdischen, fensterlosen Verliesen festgehalten. Warum schwören sie nicht ihrem Glauben ab, um den mörderischen Bedingungen zu entkommen? Sie sind nicht bereit, eine lebendige Beziehung zu ihrem Erlöser Jesus Christus aufzugeben, um zu einer toten Religion zurückzukehren. Sie wissen, dass Jesus für sie gestorben und auferstanden ist und es für sie eine Zukunft gibt, eine Zukunft, die sie nicht durch kurzfristige Erleichterung aufs Spiel setzen möchten, weil sie besser ist als alles, was Menschen auf dieser Erde bieten können. Sie wissen, dass all das Leiden spätestens mit dem Tod einer unvorstellbaren Herrlichkeit weichen wird. Wir sollten Gott täglich danken, dass wir solcher Versuchung nicht ausgesetzt sind, und ihn von Herzen für diese Glaubenshelden um Befreiung bitten!
Gerhard Kimmich
- Was täten Sie in solcher Situation?
- Solange wir selbst in Freiheit leben, dürfen wir nicht aufhören, für die Bedrängten zu beten.
- Johannes 6,16-21
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