
Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre; und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.
Psalm 90,10

Der Durchschnittsdeutsche heißt Thomas Müller, seine Frau Sabine. Der Wecker klingelt morgens um 6:18 Uhr. Mit ihren ein bis zwei Kindern (exakt: 1,35), Leon und Marie, leben sie auf ca. 90 Quadratmetern Wohnfläche. Das erste Kind bekam Sabine mit 30 Jahren, knapp zwei Jahre später heiratete sie ihren Thomas - die Hochzeit kostete um die 14.000 €.
Täglich stehen beide vor ihrem Kleiderschrank, und Sabine wählt aus ihren 107 Kleidungsstücken etwas Passendes aus, während Thomas nur aus 68 Teilen wählen kann. Nach der Arbeit - Sabine arbeitet Teilzeit, Thomas Vollzeit - haben sie rund vier Stunden Freizeit, die sie am liebsten bei der Gartenarbeit oder vor dem Fernseher verbringen. Steht der Urlaub an, geht es für elf Tage vorzugsweise zu einem Ziel in Deutschland, wenn Ausland, dann Italien oder Mallorca. Pünktlich um 22.30 Uhr gehen die beiden schlafen. Vermutlich könnte es für Sabine ewig so weitergehen, doch wahrscheinlich wird sie mit 79 Jahren Witwe werden und selbst fünf Jahre später sterben.
Vermutlich haben Sie sich in dem einen oder anderen Aspekt wiedergefunden, denn die meisten von uns leben nicht sehr viel anders als Thomas und Sabine. Wenn man das Leben von uns Durchschnittsmenschen aus der Vogelperspektive betrachtet, dann erscheint es ziemlich bedeutungslos zu sein. Was für einen Unterschied macht es letztlich, ob wir gelebt haben oder nicht? Und doch sehnen wir uns alle danach, aus der Masse heraus wahrgenommen zu werden und ein sinnvolles und lohnenswertes Leben zu führen. Dies ist letztlich nur in Verbindung zu unserem Schöpfer möglich. Wer Gott sein kleines Leben anvertraut, der weiß sich trotz aller Durchschnittlichkeit geliebt. Und er wird erfahren, dass Gott ihm Aufgaben gibt, deren Bedeutung bis in die Ewigkeit reicht.
Rebecca Grimm
Welchen Sinn sehen Sie in Ihrem Leben?

Wer mit Gott in Verbindung steht, wird nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
