
Kommt und seht! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm.
Johannes 1,39

»We must not let daylight in upon the magic!«, lautet das Motto der britischen Monarchie gegenüber den Medien. »Wir dürfen den Zauber nicht ans Tageslicht kommen lassen!«
Warum das englische Königshaus dieser Devise folgt, ist klar: Keinesfalls darf der schöne Schein der Royals angekratzt werden. Der Blick hinter die Kulissen raubt der Krone den Glanz. Zu viel Wirklichkeit nimmt die Wirkung, die Realität raubt den Reiz, Schnüffeln schadet der Ausstrahlung. Daher gilt es, die Fassade zu wahren und nur arrangierte und retuschierte Hochglanzfotos freizugeben.
Der BBC-Berichterstatter und Naturforscher David Attenborough hat den Effekt noch drastischer ausgedrückt: »Wenn je ein einfaches Stammesmitglied ins Wigwam des Häuptlings hineinsieht, ist das System des Häuptlings zerstört.« Es wird unweigerlich zu Autoritätsverlust führen, wenn der einfache Krieger feststellt, dass selbst der Häuptling nur mit Wasser kocht.
Ganz anders war es jedoch nach einem Blick in den Alltag von Jesus Christus! Er zeigte ganz bewusst auch seine private Seite - z. B. den einfachen Fischern Andreas und Johannes. Diese forderte er ausdrücklich dazu auf, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: »›Kommt und seht!‹ Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde« (Johannes 1,39).
Diese Begegnung war so eindrücklich, dass das Leben der beiden Beobachter von da an eine ganz andere Richtung nahm. Auch 60 Jahre später noch, als Johannes sein Evangelium schreibt, kann er sich genau an die Tageszeit erinnern! Er weiß, wovon er redet. Er bleibt überwältigt von dem, den er mit eigenen Augen gesehen und ausgiebig im Alltagsgeschehen kennengelernt hatte (lesen Sie dazu 1. Johannes 1,1).
Andreas Fett
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