In einer scheinbar endlosen Aufzählung von Namen im ersten Chronikbuch fällt ein Name auf: Jabez. Er war angesehener als seine Brüder, obwohl sein Name das krasse Gegenteil aussagt: »Schmerzenskind«, denn, so sagte seine Mutter: »Ich habe ihn mit Schmerzen geboren.«
Jabez jedoch ließ sich durch solche negativen Vorzeichen nicht entmutigen. Er wandte sich in kindlichem Vertrauen an Gott und betete: »Dass du mich doch segnen und mein Gebiet erweitern mögest und deine Hand mit mir sei und du das Übel von mir fern hieltest, dass kein Schmerz mich treffe!« Und Gott ließ kommen, was er erbeten hatte.
Der Erfolg des millionenfach verkauften Bestsellers von Bruce Wilkinson »Das Gebet des Jabez« zeigt, dass viele Menschen den Wunsch haben, ihre Gebete würden in der gleichen Weise von Gott beantwortet. Um die Chancen auf Gebetserhörung zu verbessern, nützt es jedoch nichts, die Worte des Jabez wie eine Zauberformel zu wiederholen.
Entscheidend ist vielmehr die innere Haltung des Beters. Jabez glaubt fest daran, dass Gott da ist und dass seine Bitten von ihm wahrgenommen werden. Er ist sich bewusst, dass allein Gott die Macht hat, seine Bitten zu erfüllen. Dabei lässt die Wahl seiner Worte eine Demut erkennen, die es Gott freistellt, ob er die vorgetragenen Bitten erhört oder nicht. Jabez bringt damit zum Ausdruck, dass er keinen Anspruch auf eine Erhörung anmeldet, er bittet einfach in kindlichem Vertrauen und hofft auf die Gnade Gottes und auf sein Wohlwollen.
Einem Menschen mit einer solchen inneren Haltung kann Gott auch größeres Ansehen verleihen, ohne dass dieser der Versuchung zum Stolz erliegt. »Demütigt euch vor dem Herrn! Und er wird euch erhöhen« (Jak 4,10).
Günter Seibert
- Warum, glauben Sie, sollte Gott Ihre Gebete erhören?
- Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen.
- 1. Könige 3,5-15
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