Ostern und Pfingsten fallen mit Festen des Alten Testaments zusammen, deren Datum vom jüdischen Mondkalender bestimmt wird. Darum springen sie in unserem Gregorianischen Kalender hin und her, während für das Weihnachtsfest seit 336 n. Chr. der 25. Dezember festgelegt worden ist.
Die Babylonier, Ägypter, Griechen, Römer und Germanen feierten schon lange zur gleichen Zeit das Sonnenwendfest, wenn die Sonne ihren tiefsten Stand erreicht hatte und danach wieder zu steigen begann. Schon im vierten Jahrhundert meinte man, die Leute leichter »christianisieren« zu können, wenn man dieses Fest beibehielt, nur sollten die Leute nicht mehr die Sonne, sondern den Sohn Gottes anbeten. Weil man also schon damals sehr unachtsam mit der wunderbaren Tatsache der Menschwerdung Gottes umging, verwundert es nicht, dass dieses Fest auch später immer wieder seiner eigentlichen Bedeutung entfremdet wurde.
Während es draußen oft kalt und ungemütlich war, versammelten sich nicht nur die frommen Familien um den warmen Ofen oder um den flackernden Kamin. Die früh hereinbrechende Dunkelheit vertrieb man mit Kerzenschimmer, und so wurde Weihnachten zum kuscheligen »Fest der Familie«. Das Kind in der Krippe war dazu höchstens noch als niedliches Dekor vonnöten. Da konnte es in moderner Zeit nicht ausbleiben, dass auch der Kommerz das Fest für sich entdeckte, und heute beherrscht er die Szene nahezu völlig.
Das muss aber nicht so bleiben. Jeder von uns kann sich auf die eigentliche Bedeutung der Menschwerdung Jesu besinnen und zu ihm umkehren, um dann den Segen dieser Großtat Gottes ehrlich zu feiern und von Herzen mitzusingen: Welt ging verloren, Christ ist geboren. Freue dich, o Christenheit!
Hermann Grabe
- Wie sieht Weihnachten bei Ihnen aus?
- Es gibt nichts Größeres, als an der Gabe Gottes Anteil zu haben.
- Jesaja 9,1-6
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