Paul Schneider wurde 1897 als Sohn eines Pfarrers geboren, studierte dann Theologie und wurde ebenfalls Pfarrer. Er war ein Verfechter der biblischen Wahrheit, kam aber nach der Machtergreifung Hitlers 1933 in einen zunehmenden inneren Konflikt, da er seine Überzeugungen nicht mit den Zielen der NSDAP in Einklang bringen konnte. Er hatte den Mut, in dieser schweren Zeit für seinen Glauben einzustehen. Die Lage spitzte sich auf der Beerdigung eines Hitlerjungen zu: Ein NS-Kreisleiter sagte, dass der Junge in den »Sturm Horst Wessels« eingehen werde. Paul Schneider widersprach ihm öffentlich und stand für die biblische Auferstehungshoffnung ein. Es war ihm wichtig, dass auf einer christlichen Beerdigung auch die Wahrheit der Bibel und keine irrsinnigen Vorstellungen der Nazis über das Leben nach dem Tod verkündigt werden sollten.
Am Tag darauf wurde Paul Schneider in Schutzhaft genommen, nach weiteren ähnlichen Vorfällen schließlich inhaftiert und 1937 ins KZ Buchenwald gebracht. Doch selbst dort blieb er seinem Gott und der Bibel unter schwierigsten Umständen und Misshandlungen treu. Er predigte laut aus seiner Einzelzelle heraus das Evangelium, sodass die anderen Inhaftierten es hören konnten und viele ermutigt wurden. So wurde Paul Schneider zum bekannten »Prediger von Buchenwald«. Er hätte jederzeit freigelassen werden können, wenn er sich den Nazis gebeugt hätte. Doch der feste Glaube an Gott trug ihn durch harte Widerstände, machte ihn unabhängig von Menschen und ließ ihn bis zu seiner Ermordung durch die Nazis am 18. Juli 1939 standhaft sein. Mich beeindruckt, dass der Gott der Bibel für diesen Mann ein Lebensfundament war, das auch in extremen Umständen hielt.
Hanna Kaal
- Worauf gründen Sie Ihre Überzeugungen, und wie standfest sind diese?
- Der Glaube an Gott und sein Wort geben Halt.
- Psalm 119,157-170
Neu: Jetzt als Podcast