Dienstag, 27. September 2005

Leitvers

Durch süße Worte und schöne Reden
verführen sie die Herzen der Arglosen.

Römer 16,18

Kultur

Vorsicht Verführung!

Lasst euch nicht verführen. Es gibt keine Wiederkehr. Der Tag steht in den Türen; ihr könnt schon den Nachtwind spüren:
Es kommt kein Morgen mehr. Tralala, tralala, tralala …
Lasst euch nicht betrügen. Das Leben wenig ist.
Schlürft es in vollen Zügen; es wird euch nicht genügen:
wenn ihr es lassen müsst. Tralala, tralala, tralala …
Lasst euch nicht vertrösten. Ihr habt nicht zu viel Zeit.
Lasst Moder den »Erlösten«! Das Leben ist am größten.
Es steht nicht mehr bereit. Tralala, tralala, tralala …
So textet Berthold Brecht 1927 im Schlusskapitel der »Hauspostille«. In diesem Gedicht dreht er die christliche Warnung vor der Verführung um. Nach seiner Meinung wird dem viel vorenthalten, der sich auf ein Jenseits vertrösten lässt. Mit dem Hinweis auf die Flüchtigkeit des Lebens spornt er zum Ausschlürfen jedes Augenblicks an.
Einer, der alle diesseitigen Genussangebote gierig herunterschlang war Esau, Jakobs Bruder. Bedenkenlos nahm er mit, was er kriegen konnte. Sein Lebensmotto: »Ich gehe ja doch dem Sterben entgegen. Was soll mir da das Erstgeburtsrecht?« (d.h. die Verheißungen des göttlichen Segens) (1Mo 25,32). Und so gab er einem kräftigen Eintopf den Vorzug. »Und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.« Er war wirklich kein Kostverächter aber zu welchen Kosten? Die Suppe, die er sich in kurzsichtiger Gier einbrockte, musste er später unter Tränen »auslöffeln«. Denn so heißt es in Hebräer 12,17: »Ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obgleich er sie mit Tränen eifrig suchte.« Andreas Fett
Frage
Auf was setzen Sie, auf das Sichtbare oder auf die Ewigkeit?
Tipp
Die Welt vergeht, aber Gottes Reich ist ewig.
Bibellese
Lukas 13,18-21

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