
Wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
2. Korinther 5,17

Stellen Sie sich vor: Sie spazieren im Winter durch die Weinhänge an der Mosel, es ist -7 °C kalt. Plötzlich stellen Sie bei einem Weinberg verwundert fest: Hier wurde noch gar nicht geerntet! Wie kann das sein? Nun, der Winzer hat diese Beeren nicht etwa vergessen. Er hat sie sogar in voller Absicht hängen lassen! Die reifen Beeren, die sonst in der warmen Sonne erstrahlen, müssen von der Kälte übermannt werden und gefrieren. Wird der Moment der Durchfrostung erreicht, werden sie in einem engen Zeitfenster sorgfältig von Hand gelesen. Beim anschließenden Pressen trennt sich das gefrorene Wasser als Eis vom konzentrierten, zuckrigen Saft, der später zu einem edlen, süßen Wein wird: dem Eiswein.
In der Herstellung des Eisweins liegt eine tiefgreifende Wahrheit: Was wie ein Ende erscheint - das Gefrieren der Beeren - bereitet den Weg für etwas sehr Kostbares, das sonst gar nicht entstehen könnte. Genauso ist es auch, wenn man sich mit dem Gedanken trägt, Jesus sein Leben anzuvertrauen. Es bedeutet nämlich das Ende des eigenen Ichs: Wer mit Jesus leben will, der muss ihm freie Hand lassen. Das kann durchaus ein schmerzhafter Prozess sein. Ziele und Glaubenssätze, die man bisher mit Feuereifer vertrat, müssen aufgegeben werden. Das Leben, wie es bisher war, ändert sich. Etwas stirbt. Das Alte ist vergangen. Das lässt sich nicht beschönigen.
Doch man kann auch die andere Seite in Augenschein nehmen, die der Tagesvers beleuchtet: Wer Jesus das eigene Leben anvertraut, der erlebt etwas Neues. Eine ungeahnte Qualität des Seins. Jesus verspricht: »Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es im Überfluss haben« (Johannes 10,10). Wer also das Wagnis eingeht, sein altes Leben loszulassen, der wird nicht enttäuscht werden.
Jacob Ameis
Was muss noch sterben, damit Neues entstehen kann?

Jesus bietet auch Ihnen diese neuartige Lebensqualität an.
