
Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist, und jage auf das Ziel zu, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.
Philipper 3,13-14

Wenn wir auf unser Leben zurückblicken, tauchen sie plötzlich auf - diese Gedanken mit dem Wort »hätte«: Hätte ich doch damals bloß besser in der Schule aufgepasst! Hätte ich doch eine vernünftige Berufsausbildung absolviert! Hätte ich doch viel früher angefangen, mich sportlich zu betätigen! Oftmals gehen solche Gedanken mit quälenden Selbstvorwürfen einher, lähmen uns im Hier und Jetzt und rauben uns Energie und Perspektive. Doch letzten Endes bringt es nichts, einem längst abgefahrenen Zug hinterherzutrauern. So manche Fehlentscheidungen lassen sich nun einmal nicht mehr nachträglich korrigieren.
Paulus, der den heutigen Tagesvers schrieb, war selbst ein Mann mit einer »verzwickten« Vergangenheit. Aus seinen verkehrten religiösen Vorstellungen heraus hatte er mehr als einmal einen falschen Weg eingeschlagen. Doch nachdem ihm Jesus Christus begegnet war, wurde ihm völlig klar, dass es nicht gut ist, sich ständig von den Fehlern der Vergangenheit ausbremsen zu lassen. Stattdessen stellte er sich lieber folgende Fragen: Was mache ich mit dem Rest meines Lebens? Wo setze ich ab sofort Prioritäten? Auch wenn in der Vergangenheit manches schiefgelaufen ist, so bietet unsere Zukunft trotzdem noch eine Menge an Chancen.
Solch einen Wendepunkt wünsche ich auch uns. Die Perspektive ändert sich grundsätzlich, wenn wir uns von den »Hätte«-Gedanken lösen und stattdessen mit einem »Ich will«-Entschluss einen Neuanfang im Glauben an Jesus Christus starten. Denn mit ihm können wir nicht nur einen Haken hinter die vergangenen Fehler und Versäumnisse machen, sondern sogar Vergebung für unsere Sünden der Vergangenheit erhalten. Dadurch werden wir frei, um im Hier und Jetzt ein neues Leben zur Ehre Gottes zu leben.
Stefan Nietzke