Dienstag, 04. Januar 2000

Leitvers

Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden.
Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung.
Denn wer hofft, was er sieht?

Römer 8,24

Zeitzeichen

Tapferkeit - wozu?

Heute vor 40 Jahren starb Albert Camus durch einen Autounfall. Der 1913 in Algerien geborene Franzose hatte schon mit 44 Jahren den Nobelpreis für Literatur erhalten. Angesichts der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges stand die Absurdität des Daseins im Mittelpunkt seines Denkens, die Existenz des Menschen erschien ihm sinnlos. Dennoch verharrte Camus nicht im Nihilismus, sondern trat dafür ein, in Situationen der Not und des Unrechts dem leidenden Nächsten tapfer zu helfen. So setzt sich in seinem Roman »Die Pest« (1947) der Arzt Rieux selbstlos und aufopfernd für die Kranken und Sterbenden ein und findet in der Auflehnung gegen das Leid einen Ausweg aus dem Nihilismus. Als führender Vertreter der Existenzphilosophie, die die Nachkriegsgeneration stark beeinflusste, fasste Camus seine Überzeugung in dem Satz zusammen: »Ich revoltiere, also bin ich.«
Gott hatte in Camus’ Denkweise keinen Platz. Die Tapferkeit, dem anscheinend sinnlosen Leid der Welt zu widerstehen, dagegen zu »revoltieren«, muss nach Camus der Mensch aus sich selbst nehmen. Wie wenig er aber - selbst bei gutem Willen - dazu imstande ist, hat die Weltgeschichte inzwischen bewiesen. Allein Gott kann den Menschen aus dem Teufelskreis seiner Sünde und Hoffnungslosigkeit erlösen. Und er hat es durch Jesus Christus schon getan. Der gekreuzigte und auferstandene Sohn Gottes ist die einzige Antwort auf die scheinbare Sinnlosigkeit menschlichen Daseins. Sie gibt dem Leben schon heute Sinn, verleiht den Mut, Not und Unrecht zu widerstehen und reicht bis in die Ewigkeit. Gerhard Jordy
Frage
Welchen Sinn habe ich bisher in meinem Leben gesehen?
Tipp
Der Müchhausen-Trick, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, funktioniert nicht!
Bibellese
Markus 1,14-20

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