
Sie nun, ausgesandt von dem Heiligen Geist, gingen hinab nach Seleuzia, und von dort segelten sie nach Zypern.
Apostelgeschichte 13,4

Missionsreisen. In kaum einem Land gehen so viele Bewohner auf Reisen wie in Deutschland. Dank moderner Transportmittel wie z. B. Flugzeugen kann man innerhalb kürzester Zeit an jeden beliebigen Punkt der Erde gelangen - mal abgesehen von so unwirtlichen Regionen wie die der Arktis oder Antarktis. Der Zweck solcher Reisen ist unterschiedlich: Es gibt Forschungsreisen, Urlaubsreisen, politisch motivierte Reisen und auch humanitäre Reisen zur medizinischen Hilfe oder bei Katastrophen. Aber Reisen bedeutet auch, die eigene vertraute Umgebung zu verlassen und unter Umständen gefährlichen Herausforderungen zu begegnen.
So war es bei den ersten Christen, von denen einige gezielt zur Verkündigung des Evangeliums in noch unerschlossene Gebiete und Länder der Erde ausgesandt wurden. Wie unser Tagesvers deutlich macht, gab es sogar einen göttlichen »Reiseleiter« für diese Unternehmungen, von dessen Befähigung und Führung die Reisenden abhängig waren.
Wie lief so eine »Missionsreise« ab? Es wurden weder Hotels gebucht, noch besuchte man historisch bedeutsame Orte, und schon gar nicht legte man sich mit Badetuch und Picknickkorb an einen einsamen Sandstrand. Das absolut Vorrangige war stattdessen die Begegnung mit Menschen, um ihnen von Jesus weiterzusagen. Was man durch diesen erlebt hatte und nun zum eigenen Heil und Leben glaubte, wollte man möglichst allen Menschen weitersagen. Und Gott gab Gelingen dazu: Neue Glaubensgemeinschaften entstanden, Gottesdienste bekamen ihren festen Platz im Wochenplan. Das Leben miteinander wurde unter völlig neuen Vorzeichen so gestaltet, dass es Gott gefiel, der es liebt, wenn seine Leute in der Liebe zueinander und nach seinem guten Willen leben.
Joachim Pletsch

